Der Manager des Oberligaklubs SC Concordia, Rolf Stein, ist ein Urgestein seines Vereins. Nun hat er sich endgültig gegen einen Verbleib auf seinem Posten entschieden und bezieht Stellung zu den turbulenten Wochen in Marienthal.

Abendblatt:

Herr Stein, erst wurde die Stilllegung des Marienthal-Stadions bekannt, zuletzt sagte Trainer Thomas Hoffmann ab. Was ist denn bei Concordia los?

Rolf Stein:

Natürlich ist das, was hier im Moment vor sich geht, alles sehr unschön. Allerdings gab es gute Gespräche, die mich zuversichtlich stimmen, dass hier alles wieder in geregelte Bahnen kommt. In der Ruhe liegt die Kraft.



Abendblatt:

Am Donnerstag suchte das Präsidium den Dialog mit den betroffenen Verantwortlichen. Worum ging es?

Stein:

Wir haben uns auf ein Konzept verständigt, das sehr vielversprechend ist. Es wird weitere Sitzungen geben, auf denen Details geklärt werden.



Abendblatt:

Wurde auch Ihre Zukunft diskutiert?

Stein:

Am Saisonende ist für mich Schluss. Der Verein liegt mir aber zu sehr am Herzen, als dass ich mich ganz zurückziehe. Ich bleibe im Hintergrund beratend tätig, halte mich aber aus dem operativen Bereich heraus.



Abendblatt:

Eine Entscheidung, die längerfristig gereift ist, oder mit der Sie auf das Chaos der letzten Wochen reagieren?

Stein:

Ich werde bald 62 Jahre alt, da sollte man versuchen, auf dieser Position einmal für frisches Blut zu sorgen. Ich habe mir die Entscheidung reiflich überlegt, sie ist keinesfalls bloß auf die Geschehnisse der vergangenen Wochen zurückzuführen. Ich hatte zehn tolle Jahre beim SC Concordia. Es gab einige Höhen und Tiefen, wobei die Höhen eindeutig überwiegen. Deswegen bleibe ich dem Verein auch erhalten.



Abendblatt:

Bleibt die Trainerfrage: Coach Andreas Reinke sollte im Sommer durch Hoffmann ersetzt werden, sagte nun aber, er würde sich ein Angebot anhören.

Stein:

Wir werden natürlich mit ihm sprechen. Das gehört sich so. Schließlich macht Andreas hier sehr gute Arbeit. Entschieden ist allerdings noch nichts.



Abendblatt:

Wird sich die angespannte Situation negativ auf die Mannschaft auswirken?

Stein:

Nein, das glaube ich nicht. Die Mannschaft ist völlig intakt, hat eine gute Vorbereitung gespielt. Gerne hätten wir das am Freitag gegen den SC Condor auch bestätigt, das Spiel musste aber wegen eines Rohrbruchs im Marienthal abgesagt werden.



Abendblatt:

Rohrbruch in Marienthal - ein Bild mit Symbolcharakter...

Stein:

(lacht) Das stimmt. Im Moment kommt hier wirklich eins zum anderen. Es passt einfach alles. Aber auch diese Situation werden wir meistern - schließlich sind wir der SC Concordia!