Von Eckernförde bis in die Kieler Bucht - Auf dieser Tour dreht sich alles ums Wasser. Die ehemalige „Eichhörnchenburg“ Eckernförde ist heute Stadt und Strandort zugleich. Kiel läßt seit ehedem maritim gestimmte Herzen höher schlagen.

Eckernförde

Willkommen im einstigen "Ykernaeburgh", was sehr wahrscheinlich auf Eichhörnchenburg zurückzuführen ist - das putzige Tier thront zumindest noch heute im Stadtwappen. Bemerkenswert an Eckernförde ist der mehr als vier km lange Sandstrand, der praktisch mitten in der Stadt liegt - und die Stadt zugleich zu einem hübschen Familienbadeort gemacht hat. In der Mittagspause kann man sich hier tatsächlich sein Brötchen schnappen, damit ein paar Straßen nach Süden laufen und es dann am Strand mit Blick aufs Wasser verspeisen.

Die berühmten Kieler Sprotten stammen von hier

Berühmt sind die Fischräuchereien in Eckernförde. Sie liefern die Echten Kieler Sprotten, goldgelb geräucherte Heringsfische von etwa 15 cm Länge. Jedes Jahr im August werden dem Fisch zu Ehren die »Sprottentage« veranstaltet.

Kiel

Schwimmende Lichtkegel hüpfen auf den dunklen Wellen, die Fackeln tauchen die Ostsee in ein Lichtermeer, am Himmel zuckende Blitze in explodierenden Farben. Die Fackelschwimmer in der Kieler Förde und das Höhenfeuerwerk kurz vor Mitternacht bilden den spektakulären Abschluss der Kieler Woche. Davor standen bereits neun Tage unter dem "Segel" des ultimativen Schipper-Ereignisses. Die Schiffe aus allen Herren Ländern, Segelregatten, Konzerte hochkarätiger Künstler, Ausstellungen und der Internationale Markt. Die Kieler Woche Ende Juni ist aus Segelregatta von 1882 hervorgegangen. Ein beeindruckender Anblick ist auch die Windjammerparade.

Kiels Sehenswürdigkeiten sind in vielerlei Hinsicht mit dem Meer und der Schifffahrt verbunden, auch Schiffsbau, Fährhäfen, die Promenade "Kiellinie" sowie der Nord-Ostsee-Kanal belegen dies. Zwar war die Stadt auch Mitglied der Hanse, jedoch währte die Blütezeit nur kurz, da sie im Schatten von Lübeck stand. Im 18. Jh. kam mit Herzog Karl Friedrich von Holstein-Gottorf zeitweise höfischer Glanz an die Förde, Adelshöfe entstanden, und das Schloss wurde neu errichtet. Doch dann setzte eine zweischneidige Entwicklung ein, die der Stadt viel Reichtum und Bedeutung, aber auch Unglück und Zerstörung einbrachte. 1876 wurde Kiel dem preußischen Staat einverleibt und vier Jahre später zum Reichshafen ernannt. Immer mehr Kriegsschiffe entstanden, im 1. und abermals im 2. Weltkrieg. Die meuternden kriegsmüden Kieler Soldaten von 1918, die zur Revolution und zur Abdankung des Kaisers beigetragen hatten, waren beredtes Zeichen für die kriegsmüden, verzweifelten Deutschen doch sie waren schnell wieder vergessen. Die Stadt lebte von und mit der Marine. Nach 1933 wurde wieder aufgerüstet, was das Zeug hielt auch zur See. Das wurde Kiel zum Verhängnis. 1945 war die Stadt an der Kieler Förde durch 90 Luftangriffe so stark verwüstet worden, dass nur noch jedes viertes Haus stand.

Der Meer- und Schifffahrtsbezug ist bis heute erhalten geblieben. Kiel besitzt einen wichtigen Hafen, der Drehscheibe für den Warenverkehr mit dem gesamten skandinavischen Raum und Brücke in die baltischen Länder ist. Kiel ist Industriestandort und Universitätsstadt, Stadt des Schiffbaus und der Marine. Viele Seiten muten sehr funktional an, aber es gibt auch malerische Ecken. Kiel präsentiert sich jung und lebhaft. Bunte Segler gehören zum täglichen Bild. Entlang der Kiellinie, einer Flaniermeile zwischen Kunsthalle und Landesministerien, haben Fußgänger den besten Blick auf das Hafengeschehen. Kinder amüsieren sich am Seehundaußenbecken des Aquariums. Auf dem Ostufer der Förde am Willy-Brandt-Ufer wächst das neue Viertel Kai-City mit Hightecharchitektur, Geschäften und Restaurants heran.

Laboe

Vor Kiels Haustür liegt der Strand von Laboe. Da der Ort am Mündungstrichter der Kieler Förde liegt, ist deutlich das offene Meer zu spüren. Ideal kann man hier Strand- und Stadturlaub verbinden: Tagsüber sich im Strandkorb aalen und abends ins Kieler Nacht- und Kulturleben eintauchen. Der Ort hat einen malerischen Fischerei- und Yachthafen. Eine Schiffsverbindung mit Kiel in regelmäßiger Abfolge besteht bereits seit 1857 und das bedeutet, dass man mit einem der netten Fördeboote die Strecke von Hafen zu Hafen in einer Stunde zurücklegen kann. Am Nordende des Kurstrandes ragt das bis 1936 errichtete Marine Ehrenmal mit 72 m Höhe empor. Generationen von Schleswig-Holsteinischen Schulkassen mussten das Denkmal für die auf Seegebliebenen bereits erklimmen, das sich etwas düster, aber eindrucksvoll über das Strandbad erhebt. Es existieren zwar auch zwei Fahrstühle, aber die Herausforderung besteht natürlich in den mehr als 320 Stufen. Der Blick von soweit oben ist atemberaubend.

Die Schlange vor dem U-Boot, das zu Füßen des Denkmals auf dem Strand liegt, ist bedeutend länger - sogar bei bescheidenem Wetter. Manch eine Kultureinrichtung wäre angesichts eines solchen Besucherinteresses neidisch, das ungebrochen scheint, und das ein wenig überrascht, da das U-Boot bereits seit Jahrzehnten hier aufgebahrt liegt. U 995 agierte ab 1943 im Nordmeer und auf engstem Raum fanden bis zu 50 Mann Platz (auch wenn dieses Wort angesichts der Örtlichkeiten vermessen scheint), während über ihren Köpfen bis zu 240 m Wasser schwappte. Nicht nur für Menschen, die an Klaustrophobie leiden, eine erschreckende Vorstellung.

Unterwegs rund um Kiel und die Kieler Bucht

Wo Sie am besten übernachten, speisen, feiern können und "ook mool Fofftein moken" (Pause einlegen), erfahren Sie hier: Unterwegs rund um Kiel und die Kieler Bucht Die Seite informiert Sie über die schönsten Sehenswürdigkeiten, wichtigsten Orte, Museen und Aktivitäten sowie aktuelle Veranstaltungstipps aus der Region.