Die Dithmarscher Kreisstadt Heide ist vor allem durch ihren Marktplatz bekannt, mit einer Fläche von 4,7 Hektar immerhin der größte in Deutschland.

Seit mehr als 500 Jahren findet hier jeden Sonnabend der Wochenmarkt statt. Und alle zwei Jahre verwandelt sich der Marktplatz in ein mittelalterliches Festlager: Der "Heider Marktfrieden" erinnert an die Zeit von 1447 bis 1559, als hier die Landesversammlung der freien und unabhängigen Bauernrepublik Dithmarschen tagte. Das nächste Spektakel findet im Jahr 2010 statt. In der Mitte des Marktplatzes steht ein Kandelaber, zu dem von allen vier Ecken diagonal Fußwege führen. Von hier aus führt unser Spaziergang zur Südwestecke des Marktes, wo der 48 Meter hohe Kirchturm von St. Jürgen aufragt. Gegenüber der Kirche befindet sich an der Markt-Südseite das Alte Pastorat, wo auch das Tourismusbüro untergebracht ist (Tel. 0481/212 21 60). Durch die Gasse Marktdrift geht es am Rathaus vorbei zur Neuen Anlage. Mächtige Bäume überragen den ehemaligen Lustgarten. Im Osten der Parkanlage steht der sehenswerte Märchenbrunnen, 1956 entworfen von Willy Schwinghammer. Wir folgen der Straße Neue Anlage gen Osten und biegen rechts in die Tivolistraße ein, an deren Ende sich - etwas versteckt - die "Alte Gärtnerei" von Judith und Dirk Oesterreich befindet (Hausnummer 22). Es duftet nach Blumen und Kräutern, Gärtner werden von den Gartenthemen auf 5000 Quadratmetern fasziniert sein. Allein die Kräuterspirale hat eine Weglänge von 27 Metern. Die Straße Tivoli zurück flanieren wir rechts in die Neue Anlage, dann gleich wieder links in die Einbahnstraße Lüttenheid. Hier befindet sich mit der Hausnummer 48 das Geburtshaus von Klaus Groth, der als der bedeutendste niederdeutsche Lyriker gilt. Nur ein paar Meter weiter, mit Hausnummer 34, finden wir übrigens das Stammhaus der Familie von Johannes Brahms. Und in der Lüttenheid 24 verbirgt sich ein beschauliches Stück Alt-Heide, die Schankwirtschaft "Rosengasse", wo leckere Dithmarscher Gerichte serviert werden. (MHW)