Historie: Zuerst standen nur ein paar Bauernhäuser. Ab 1880 entwickelte sich das Seebad

Ein bisschen ist es hier wie auf Sylt - nur ohne Nordsee: Gerade in den Sommermonaten flaniert überdurchschnittlich viel Prominenz über die Timmendorfer Strandallee. Die Klitschkos, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge, die Fantastischen Vier, Nachrichtenmann Tom Buhrow und Udo Lindenberg kehren immer wieder zurück an das lieblich plätschernde Ostseeufer. Sie pflegen damit, vermutlich unbewusst, eine lange Tradition.

Denn Timmendorf gilt nicht erst in jüngster Zeit als Refugium für Besserverdienende im Licht der Öffentlichkeit. Das Haus von Emanuel Geibel zum Beispiel steht noch heute, Wilhelm Raabe war oft zu Gast, und auch der "Heidedichter" Hermann Löns liebte die Timmendorfer Luft.

Bereits vor 2500 Jahren, das belegen Urnenfunde, war das Gebiet rund um das heutige Zentrum bevölkert. Urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1260. Damals indes bestand er lediglich aus einigen wenigen Bauernhäusern. Ab etwa 1880 entwickelte sich Timmendorf zum Seebad. Der Ortskern am Strand erinnert noch heute mit Villen und Stadthäusern an die Gründerzeit. Der östliche Ortsteil Niendorf ist seit dem Jahr 1954 staatlich anerkanntes Seeheilbad.

Landschaftlich prägend für dieses Gebiet waren einst eiszeitliche Grundmoränen. Das hügelige Relief verdankt die Gegend um die Perle der Lübecker Bucht der sogenannten Weichsel-Eiszeit, einer Vergletscherungsphase im Pleistozän.

Was jedoch kaum einer weiß: Am Fuße des reizvollen Hemmelsdorfer Sees befindet sich mit 43 Metern unter Meereshöhe der tiefste naturgeschaffene Punkt Deutschlands. Das taugt zwar nicht wirklich zur Sehenswürdigkeit und ist auch für den Besuch von Touristenschwärmen wenig geeignet, ist in dieser Meeresnähe aber trotzdem erstaunlich.

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