Geschichte: Wie die Schweden 1636 im Dreißigjährigen Krieg die Kaiserlichen besiegten

Wäre es so gekommen, wie es alle Militärexperten angesichts der Kräfteverhältnisse damals erwartet hatten, müssten die Schüler heute im Geschichtsunterricht andere Jahreszahlen lernen. Dann würden wir vom Achtzehnjährigen Krieg sprechen, der von 1618 bis 1636 gedauert hätte. Doch im Herbst 1636 wurden die Weichen dann doch ganz anders gestellt, sodass sich das große Morden um weitere zwölf Jahre zum Dreißigjährigen Krieg verlängerte.

Die Entscheidung fiel am 4. Oktober 1636 in der Nähe der brandenburgischen Stadt Wittstock. Dort standen 22 000 Soldaten der kaiserlich-sächsischen Armee unter dem Kommando von General Melchior von Hatzfeldt und dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. etwa 19 000 schwedischen Soldaten gegenüber, die Feldmarschall Johann Banér kommandierte. Die Lage der Schweden, die schon mehrere Niederlagen erlitten hatten und weitgehend ohne Verbündete kämpfen mussten, schien fast aussichtslos. Doch durch taktisches Geschick konnte Banér das Blatt unerwartet wenden und der gegnerischen Seite eine empfindliche Niederlage bereiten. Die kaiserlich-sächsischen Truppen wurden in die Flucht geschlagen, die Schweden richteten ein Blutbad an und der fast schon entschiedene Krieg hatte auf einmal wieder einen ungewissen Ausgang.

In Wittstock, dem Ort dieses folgenreichen Geschehens, informiert das "Museum des Dreißigjährigen Kriegs" nicht nur über diese dramatische Schlacht, sondern auch über die Ursachen, Hintergründe und den Verlauf des großen europäischen Konflikts des 17. Jahrhunderts. Das Museum befindet sich in der Alten Bischofsburg, in der auch das Ostprignitzmuseum mit einer sehenswerten landeskundlichen Ausstellung untergebracht ist.

www.mdk-wittstock.de