Hamburg. Am kommenden Freitag wird der jüngste TUI-Neubau vor Travemünde getauft. Einen Tag darauf startet die Jungfernfahrt.Am kommenden Freitag wird der jüngste TUI-Neubau vor Travemünde getauft. Einen Tag darauf startet die Jungfernfahrt.

Da dürften die Verantwortlichen von Aida durchaus etwas neidisch zur Konkurrenz herübergeschaut haben: Schon zehn Tage vor dem ursprünglich abgesprochenen Termin hat TUI Cruises seinen jüngsten Neubau in Empfang nehmen können. Damit hat die Crew ­genug Zeit für Probeläufe, bevor sie ab 16. Juli offizielle Kreuzfahrten startet.

Anders als die „Aidaprima“, die in Japan mit über einem Jahr Verspätung fertiggestellt wurde, kommt die „Mein Schiff 5“ aus einer erfahrenen Werft im finnischen Turku – diese gehört mittlerweile zur Meyer-Gruppe in Papenburg. Allerdings, das muss man fairerweise ­ergänzen: Das TUI-Cruises-Schiff ist kein Experiment gewesen wie jener Neubau, der in Aida-Farben seit einigen Wochen von Hamburg aus auf Metropolentour geht. Schließlich gab es schon zwei fast baugleiche Muster mit dunkelblauem Rumpf, die „Mein Schiff 3“ und „Mein Schiff 4“.

Statt Klanghaus jetzt ein Studio mit 3-D-Effekten

Die Eckdaten der Flottenmitglieder drei bis fünf unterscheiden sich nur in ­Details. So ist das jüngste, welches am 15. Juli vor Travemünde von Sängerin Lena Meyer-Landrut getauft werden soll, wie gehabt 293,30 Meter lang – es bietet allerdings mit 1267 die meisten Kabinen. 127 davon liegen innen, 97 sind Außenkabinen mit Fenstern. Der Rest firmiert als Balkonkabine, Junior Suite oder Suite. „Auf das neue Schiff sind wir sehr stolz, wir ­haben es optimal weiterentwickelt“, sagt Wybcke Meier (47), die Geschäftsführerin von TUI Cruises.

Eine der interessanten Neuheiten findet man dort, wo auf den Vorgängerschiffen das Klanghaus liegt. In dem jetzt Studio genannten Raum ist die Akustik nach wie vor grandios, das dunkle Design hat nun aber eher Indus­triecharme. Neben Klassik und anderer Musik können Gäste hier künftig eine ausgeklügelte 3-D-Projektionstechnik ­erleben, die Stars wie Ute Lemper und Dieter Hallervorden als Hologramme abbildet – und das ohne 3-D-Brillen im Publikum. Würde man als Bildquelle statt eines 4K-Beamers eine große LED-Wand benutzen, wäre das Erlebnis noch realistischer, das allerdings sprengt zurzeit leider den Kostenrahmen.

Kulinarisch hat sich vor allem auf Deck 4 und 5 eine Menge getan. Dort, wo bei den Schwesterschiffen eine Kaffeelounge zu finden ist, lockt nun der Berliner Starkoch Tim Raue als Kooperationspartner Gäste ins auf 120 Plätze vergrößerte Restaurant Hanami. Eine Etage höher ersetzt das Schmankerl den Gourmetbereich Richards: Statt Fine Dining stehen jetzt deftige österreichische Gerichte und zahllose Obstbrände auf der Karte, das Design erinnert an eine Almhütte.

Ein Trimm-Dich-Pfad lädt zum Sporteln ein

Wer dort nicht satt geworden ist oder nichts zuzahlen möchte, findet im Tag & Nacht-Bistro eine Alternative mit Currywurst und Burgern. Beim kleinen „Wald“ aus Birkenstämmen haben sich die Interieurspezialisten offenbar von der trendigen Burgerkette Hans im Glück inspirieren lassen. Ebenfalls neu sind die Osteria für Pizza und Pasta mit 90 Plätzen (davon 24 außen) sowie die Snackbar Bosporus (mit Dönergrill und belgischen Pommes) auf Deck 12.

Abtrainieren kann man sich die ­angefutterten Kilos dann vielleicht auf Deck 14 am neuen Trimm-dich-Pfad mit sechs Outdoor-Sportgeräten. Oder in der Arena, wo bei Fußballspielen auch Public Viewing möglich ist. Interessiert man sich eher für Kunst und Kultur, sind wahrscheinlich die Lumas Bar & Lounge mit Galerie auf Deck 4 oder die Thalia Leselounge auf Deck 3 bevorzugte Anlaufpunkte.

Mit „Mein Schiff 5“ ist die Expansion der TUI-Flotte noch längst nicht ­abgeschlossen. Schon in einem Jahr kommt ein weiteres Schwesterschiff als Ergänzung, bevor „Mein Schiff 7“ und „Mein Schiff 8“ in den Jahren 2018 und 2019 die beiden ältesten Cruiseliner der Reederei ersetzen. Diese werden dann an die britische TUI-Tochter Thomson Cruises übergeben.

Die Routen

„Mein Schiff 5“ ist bereits mit Gästen auf „Vorfreudefahrt“ unterwegs, allerdings sind das viertägige Kurzreisen. Taufnacht und Jungfernfahrt sind ausgebucht, freie Kabinen gibt es erst für die nachfolgenden Reisen: „Südnorwegen mit Kopenhagen“, „Ostsee Baltikum mit Danzig“, „Norwegen Nordkap mit Trondheim“, „Kopenhagen & Kristiansand“, „Westeuropa mit Amsterdam“, „Großbritannien mit
Irland“, „Bremerhaven trifft Mallorca“, „Mittelmeer mit Valencia“, „Mallorca trifft Karibik“, „Mittelmeer trifft Barbados“ sowie „Karibik ab/bis Dom. Republik“. Infos zu freien Kabinen und Preisen unter www.tuicruises.de