Warum nicht die letzten Sonnenstrahlen mitten in der Nordsee einfangen? Im Traditionshotel “Rickmer's Insulaner tragen die Zimmertüren Namen.

„Hier in der Green Line Bar, benannt nach den grünen Schiffen der Reederei“, sagt Detlev Rickmers, „hat die Werft von Jacob Andresen Siemens gestanden, wo Rickmer Clasen Rickmers in die Lehre gegangen ist.“ Von 1823 bis 1826 war das, bis zu dem Jahr, als der visionäre Schiffbauer Siemens mit der Eröffnung einer Badeanstalt Helgoland zum Seebad machte.

Detlev Rickmers betreibt das Hotel „Rickmers’ Insulaner“ auf Helgoland. 50 Zimmer hat sein Haus, alle sind mit modernen Bädern und Sitzgruppen ausgestattet. Man setzt auf maritimes Flair, die Zimmer haben etwas von Kajüten an sich. Da wird zum Beispiel der Stauraum unter den Sitzbänken geschickt genutzt, und die Schreibtische können hochgeklappt werden. Freundliche, helle Farben und hochwertige Materialien verleihen den Räumen ein angenehmes Wohlfühlambiente. Die Zimmer sind nicht numeriert, sondern tragen Inselnamen. Die beiden großen Suiten sind mit einer Küchenzeile ausgestattet und können als Ferienwohnung genutzt werden.

Auf Spurensuche des berühmten Reeders R. C . Rickmers, der auf dem gut 60 Meter hohen Felsen Geschichte geschrieben hat, begibt sich jetzt der Hotelbesitzer Detlev Rickmers mit seinen Gästen. Man braucht nicht weit zu gehen, denn überall im Traditionshaus „Insulaner“ am Südstrand begegnet man dem berühmten Vorfahren dieser weit verzweigten Familie, mit dem er „irgendwie verwandt“ ist.

Auch James Krüss lebt als virtueller Gast mit Büchern und Zeichnungen im Hotel, denn Detlev Rickmers ist Neffe des bekannten Dichters und Kinderbuchautors. Der hat natürlich auch Helgoland beschrieben: „Irgendwo ins grüne Meer hat Gott mit leichtem Pinsel, lächelnd wie von ungefähr, einen Fleck getupft – die Insel.“

Wenn die Tagesgäste um 16.30 Uhr Helgoland verlassen haben, gehört der nur einen Quadratkilometer große Felsen samt vorgelagerter Badedüne wieder den Robben, den Insulanern und jenen Urlaubern, die die pollenfreie Luft und die autofreien Straßen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel länger und intensiver genießen wollen. Dann gibt es die Möglichkeit, Hotelier Detlev Rickmers in den Tunnel zu begleiten, der im Hotelgarten mündet und vor mehr als 100 Jahren als Anfang der Festungsanlagen des Deutschen Reiches gebaut wurde. Dort erklärt Rickmers die Erfolgsstory des Familienclans, der hier seine Wurzeln hat und aus dem die Hamburger Reederei Rickmers hervorgegangen ist.

Auf der Speisekarte im „Rickmers Galerie-Restaurant“ finden sich „Gerichte mit Geschichte“. Mit authentischen Produkten in modern interpretierter Form entführen der international erfahrene Küchenchef Jens Ramke und sein Team den Gast in ein Stück kulinarische Vergangenheit der Insel. Natürlich kann man aber auch moderne internationale Küche genießen. Stürme toben auf den Originalgemälden in der Restaurantgalerie.

Hotelbesucher können die Naturgewalten auch live erleben. „Storm Watching“ heißt die Kampagne, die Detlev Rickmers eingeläutet hat. Wer sich anmeldet, wird benachrichtigt, sobald ein Sturmtief aufzieht. Wo die Brecher besonders dramatisch an die Westmole krachen, stellen sich die Sturmbeobachter dann mit Kameras auf. Und danach geht es für die Hotelgäste wieder in die schlichte Gemütlichkeit des „Insulaner“.