Die Steinburger Fußballer vergolden die erfolgreichen Topspiel-Wochen in der Schleswig-Holstein-Liga durch einen Sieg gegen den SV Todesfelde.

Steinburg. Gegen den Tabellenführer Holstein Kiel II hatten sie einen verdienten Punkt geholt, und eine Woche darauf den direkten Konkurrenten Flensburg 08 geschlagen. In Kombination mit dem Einreichen der Lizenzierungsunterlagen für die Regionalliga geht es für die Fußballer des SV Eichede endgültig nur noch um den Aufstieg. Dass dadurch auch der Druck auf die junge Mannschaft wächst, war beim 2:1 (1:0)-Sieg gegen den SV Todesfelde nicht zu übersehen.

"Es geht schließlich auch um eine Menge", äußerte Trainer Oliver Zapel nach dem Abpfiff vollstes Verständnis für den phasenweise von Nervosität geprägten Auftritt und konnte sich während des Jubelgesangs seiner Schützlinge ein Grinsen nicht verkneifen. Lauthals intonierten die Sieger jenen Schlager von Mickie Krause, den im Hinspiel der Todesfelder Stadionsprecher nach jedem Tor eingespielt hatte. Die Scharte der 0:4-Niederlage ist ausgewetzt.

Torge Maltzahn war es, der drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff den Bann brach. Sein Schuss aus halbrechter Position in den Winkel beendete eine Serie von vergebenen Chancen, die er selbst eingeleitet hatte. Sein Distanzschuss strich knapp am Gehäuse vorbei. (9. Minute). Danach vergab allein Dennis Wagner mehrfach die Führung. Die größte Chance bot sich dem Mittelfeldspieler in der 22. Minute. Der Todesfelder Martin Fröhlich erwartete nach seinem krassen Fehler schon am Boden kauernd das Unheil, doch Wagner traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten. Dass der SVE wenige Minuten zuvor und auch kurz nach dem Fehlschuss des 23-Jährigen nicht seinerseits für Unachtsamkeiten bestraft wurde, war Torwart Fynn Berndt zu verdanken, der zwei Mal in höchster Not rettete.

Unterm Strich stand beim Kabinengang ein Eicheder Chancenplus. Zapel: "Eigentlich hätte das Spiel dann schon entschieden sein müssen." Die mangelnde Chancenverwertung bleibt das große Thema beim Tabellenzweiten. Seine Chance genutzt hat dabei Mittelstürmer Phillip Baasch, der erstmals seit dem 8. September (7. Spieltag, 5:0 gegen den Heider SV) von Beginn an auflief. Zwar blieb der 27-Jährige weitgehend unauffällig, bewies aber in der 49. Minute die beim Rest des Teams vermisste Kaltschnäuzigkeit. Die maßgerechte Flanke Maltzahns verwertete er souverän zum 2:0.

"Baasch ist immer in der Lage, wichtige Tore zu schießen", sagte Zapel, der zu der Umstellung in der Offensive gezwungen war. Der verletzte Benedict Kummerfeldt (Bänderdehnung) kam nur hinter der Kamera zum Einsatz, um die Partie wie üblich für die spätere Analyse festzuhalten. Maltzahn rückte dadurch ins rechte Mittelfeld. Da der 26-Jährige mit einem Treffer und einer Torvorlage glänzte und der gemeinsam mit Zapel vom Barsbütteler SV nach Steinburg gewechselte Kummerfeldt eine feste Größe in der Startformation ist, wird für Baasch aus seinem vierten Saisontreffer zunächst kein Stammplatz entwachsen.

"Es geht jetzt um sehr viel, nicht nur um eine Bratwurst", fand Zapel wiederholt eine psychologische Erklärung dafür, dass auch nach dem 2:0 keine Ruhe in das Spiel der Gastgeber einkehrte. Durch die unnötige Grätsche von Jan-Ole Rienhoff wurde es wieder eng. An der Grundlinie brachte der Kapitän Jorrit Bernoth zu Fall. Der Spielführer der Gäste, Dominik Lembke, stellte per Elfmeter den Anschluss her (70.).

"Durch das Gegentor wurde der Eindruck verfälscht", bekräftigte Zapel sein positives Fazit. "Es ist ganz normal, dass eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft auch mal wackelt." Zapels Möglichkeiten, durch Wechsel für Sicherheit zu sorgen, waren begrenzt. Mit Felix Hinkelmann, Simon Koops und Gerrit Schubring saßen nur drei Eicheder auf der Bank.

Noch mal der Übungsleiter: "Ich war die ganze Woche nicht da, musste die Mannschaft in einem Crashkurs auf das Spiel vorbereiten. Ich ziehe den Hut vor den Spielern, dass sie meine Vorgaben trotzdem so gut umgesetzt haben." Auch in dieser Woche müssen die Stormarner zunächst ohne den Cheftrainer auskommen. Zapel geht in Hennef in den Endspurt seiner Trainerausbildung. Am Mittwoch kommt er mit einem weiteren Puzzleteil in der Tasche zurück: der A-Lizenz, die zum Coachen eines Regionalligateams berechtigt.

SV Eichede: Berndt - Fischer, Krajinovic, Jan-Ole Rienhoff, Meyer - Buchholz, M. Hinkelmann - Maltzahn, Wagner (75. F. Hinkelmann), Kossowski - Baasch (57. Koops).