Als Landesliga-Meister hat sich das Herrenteam für die Relegation am Sonntag in Delmenhorst qualifiziert. Vier von sieben Mannschaften steigen auf.

Ammersbek. Vor einem Jahr waren sie in den Aufstiegsspielen zur Zweiten Bundesliga noch sang- und klanglos gescheitert, an diesem Sonntag wollen es die Herren des Vereins Stormarner Kegler (VSK) besser machen und in Delmenhorst den Sprung in die zweithöchste Klasse des Deutschen Bohle-Kegler-Verbandes (DBKV) schaffen.

"Wir sind zuversichtlich. Die Vorzeichen sind diesmal andere", sagt Vereinschef Thorsten Lützow. "Damals waren wir als Landesliga-Fünfter nur dabei, weil die vier vor uns platzierten Mannschaften nicht aufsteigen wollten", so der 37-Jährige. Diesmal reisen die Stormarner als Meister der höchsten Liga Schleswig-Holsteins mit großem Selbstbewusstsein an. Erst am letzten Spieltag in Lübeck hatten sie den packenden Zweikampf mit der SG Marne für sich entschieden. Nach dem 3:0 des Kontrahenten über Wilster 1919 mussten Lützow, Myles Grimm, Kai Hölscher und Manfred Broer ihre letzte Begegnung mit der SG BW/Neutral 69 Husum mindestens mit 2:1 gewinnen, um die Marner in Schach zu halten - es wurde ebenfalls ein 3:0.

In Delmenhorst treffen die Stormarner nun auf die SG Condor 67/Spandauer SVK (Berlin), den SC Einheit Luckau (Brandenburg), Komba-Holstein Pinneberg (Hamburg), den ESV Lok Wismar (Mecklenburg-Vorpommern), den MTV Aurich (Niedersachsen) und den SV Rot-Weiß Seyda (Sachsen-Anhalt). Nur Bremen entsendet keinen Vertreter.

Vier der sieben Mannschaften steigen auf. Jeder Spieler muss innerhalb von 45 Minuten 120 Wurf absolvieren. Und bei jedem dieser Würfe müssen Koordination, Geschwindigkeit und Krafteinsatz 100prozentig stimmen. Lützow: "Das erfordert vollste Konzentration. Danach ist man ausgepowert wie nach einem 1000-Meter-Lauf."

Die Stormarner rechnen sich gute Chancen aus, auch wenn sie einen erheblichen Nachteil haben: In Schleswig-Holsteins Landesliga wird noch in Vierer-Mannschaften gespielt, in den meisten übrigen Landesverbänden dagegen ebenso wie in der Zweiten Bundesliga sowie in den Aufstiegsspielen mit Sechser-Teams. Das eingespielte Quartett hat sich deshalb für Sonntag noch mit drei Spielern verstärkt: Thorsten Kröger, der zuletzt wegen Kniebeschwerden pausiert hatte, sowie Bernd und Jonas Klöpper aus der zweiten Mannschaft rücken ins Team.

Lützow denkt schon weiter: "Um in der Zweiten Bundesliga über die Saison zu kommen, bräuchten wir sicher noch ein oder zwei Spieler mehr." Auch sonst kämen einige Veränderungen auf die Stormarner zu: Auf Landesebene wird auf neutralen Anlagen gespielt, in den höheren Klassen gibt es Heim- und Auswärtsspiele. Die Stormarner würden ihre Begegnungen wahrscheinlich auf der Anlage des Hoisbütteler SV am Bullenredder austragen. Daneben gehören zwar auch der SV Großhansdorf, VOK Oldesloe und KSK Havighorst dem VSK an. Lützow: "Die Anlage in Ammersbek verfügt jedoch über acht Bahnen und eignet sich am besten für solche Wettkämpfe."

Ursprünglich war der VSK im Jahr 1999 nur gegründet worden, um bei Meisterschaften eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen zu können. Erst vor vier Jahren wurde der Zusammenschluss auch auf die Punktspiele ausgeweitet. Dass die Herren nun nur zwei Jahre nach dem Landesliga-Aufstieg an die Tür zur Zweiten Bundesliga klopfen, ist nicht zuletzt auch der erstklassigen Jugendarbeit zu verdanken, die seit längerem in Hoisbüttel geleistet wird. Dort haben Abteilungsleiter Manfred Broer und Jugendwartin Sylvia Pantzke zahlreiche Nachwuchsmannschaften bereits zu Titeln und vorderen Platzierungen bei deutschen Meisterschaften geführt. Mit Grimm und Hölscher entstammen auch zwei Spieler des Herrenteams dieser Talentschmiede.

Doch auch Lützow ist sportlich hoch dekoriert: 2003 war er mit dem mittlerweile für die SG ETV/Phönix Kiel in der Ersten Bundesliga spielenden Großhansdorfer Alexander Eggers deutscher Meister im Herren-Doppel.