Die Kreisligafußballer des VfL Oldesloe gewinnen das Verfolgerduell beim Erzrivalen Preußen Reinfeld nach einem 0:2 noch überraschend mit 3:2.

Reinfeld/Bad Oldesloe. Noch kommt Trainer Sven Buntfuß alles vor "wie ein Traum", was nicht verwundern kann gegen Ende einer Fußballsaison, in der sich der VfL Oldesloe manchmal einfach treiben zu lassen schien. Ein wenig Tiefstapelei mag dabei gewesen sein, als der Verein die sportlichen Ziele für sein 150. Jubiläumsjahr recht zurückhaltend formuliert hatte, Favoriten der Kreisliga Stormarn aber waren andere. Einen Spieltag vor Schluss, nach einem eindrucksvollen 3:2 nach 0:2-Rückstand im Duell der Erzrivalen beim SV Preußen Reinfeld, ist der Titel zwar weg, die Aufstiegsrunde aber plötzlich ganz nah.

Während die einen träumen, mahnen die anderen zum Zupacken. "Jetzt muss es auch passieren", sagte Obmann Jens Schenk und meinte den Einzug in die Entscheidungsspiele gegen die Vizemeister von Lübeck, Lauenburg und Ostholstein. Der letzte kleine Schritt, der noch fehlt, ist ein Heimsieg am Sonnabend gegen den Witzhaver SV. Alles andere wäre eine Überraschung, "aber es wird schwer", sagte Buntfuß. "Wir müssen konzentriert sein, Geduld haben." Schon ein Unentschieden könnte zu wenig sein, denn mit zwei Punkten Rückstand lauert nach einem fulminanten 8:1 über den SC Elmenhorst der VfL Tremsbüttel.

Die Aufstiegsrunde wird zunächst einmal angesetzt, um alle Eventualitäten zu berücksichtigen. Womöglich sind die Spiele nur für die Statistik, denn die Mannschaften sind davon abhängig, dass der SSC Hagen Ahrensburg gegen die anderen Verbandsliga-Zweiten den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga schafft. Ganz egal, findet Buntfuß, "solche Partien haben immer einen besonderen Reiz. Dafür spielt man Fußball." Gegner wären der RSV Landkirchen, der SSV Güster oder der TSV Gudow sowie der TSV Schlutup oder der FC Dornbreite II.

In der Kreisstadt fühlen sie sich inzwischen ganz gut gerüstet, denn der Trend zeigt wieder nach oben. Dreimal in Folge hatte die Mannschaft nicht gewonnen, ihren komfortablen Vorsprung beinahe schon verspielt. Als es in Reinfeld zur Pause 0:2 stand, hatte der VfL nichts mehr zu verlieren. "Ich habe den Jungs gesagt, dass niemand mehr einen Cent auf sie setzt", so Buntfuß. Danach wirkte sein Team befreit, glich mit einem Doppelschlag früh aus und siegte am Ende hochverdient.

Auch in Reinfeld hatten sich Hoffnungen auf die Aufstiegsrunde gehalten, bis zu diesem Spiel. "Wir haben aber nicht damit gerechnet, es war nicht unser Ziel", sagte Trainer Jochen Prieß. "Wir müssen aus diesem Spiel lernen, kommende Saison den nächsten Schritt machen." Bitter war die Niederlage trotzdem, denn nach dem verlorenen Kreispokalfinale gegen den SSC Hagen Ahrensburg steht Reinfeld nun auch in der Liga am Ende einer sehr guten Saison mit leeren Händen da.

Wie kompliziert die letzte Aufgabe für den VfL Oldesloe noch werden könnte, machte Trainer Wolfgang Spethmann vom Gegner Witzhave unmissverständlich deutlich: "Ich verlange von meinen Mannschaften immer, dass sie bis zum letzten Spiel alles geben", sagte er. Für ein bisschen Zusatzmotivation wird wohl der VfL Tremsbüttel sorgen und eine Siegprämie ausloben. Der Tabellendritte selbst muss beim angesichts drei Punkten Vorsprung und der um 22 Treffer besseren Tordifferenz als Meister praktisch feststehenden WSV Tangstedt siegen, viele trauen Tremsbüttel diesen Coup zu.

Die Wilstedter verloren gerade vollkommen überraschend beim Tabellenvorletzten SV Hammoor zwei Punkte (1:1). "Hätten wir immer so gespielt, wären wir nie und nimmer abgestiegen", sagte SVH-Coach Andreas Schewski. Schlusslicht SC Union hatte gegen den SSC Hagen II nur zehn Mann zur Verfügung, schlug sich beim 0:2 aber achtbar.

Nicht nur in Hammoor, auch beim SSV Pölitz trauern sie nach dem 6:1 über den TuS Hoisdorf verpassten Möglichkeiten nach. Für den Tabellenvierten war es der siebte Sieg in Folge, mit mehr Konstanz wäre der Titelkampf möglich gewesen. "Wir haben es in der Hinrunde vergeben", sagte Sprecher Jens-Peter Ehrlich. In der neuen Saison dürfte mit Pölitz zu rechnen sein.