0:1 bedeutet für die Kreisstädter Rückschlag im Titelkampf. Beim Überraschungssieger geht Trainer Thomas Runge am Saisonende

Ahrensburg. Auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft sorgt der SV Timmerhorn-Bünningstedt für Furore. Vollkommen überraschend stürzte der Tabellensiebte der Fußball-Kreisliga Stormarn am viertletzten Spieltag den Spitzenreiter VfL Oldesloe, gewann mit 1:0. Die Mannschaft weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt, kurz vor dem Ziel zu straucheln. Vor einem Jahr hatte Timmerhorn das Klassement selbst lange angeführt, war dann nur Zweiter geworden und in der Aufstiegsrunde knapp gescheitert.

So schön der Coup gegen den VfL Oldesloe war, er stand im Schatten einer anderen Nachricht, denn Trainer Thomas Runge reichte seine Kündigung zum Saisonende ein. Damit revidierte er seine erst Anfang April getroffene Entscheidung. Runge stört sich vor allem an den Bedingungen, unter denen er in Timmerhorn arbeiten muss. "Aus meiner Sicht gibt der Verein keine Antworten auf die Fragen, die ich in den vergangenen Wochen gestellt habe", sagte er. Gerüchte, das Team könne auseinanderbrechen, hatte es schon in der Winterpause gegeben. Nun steht der Klub, der vor elf Monaten schon fast in der Verbandsliga war, ohne Übungsleiter da. Die zweite und dritte Mannschaft hatte der Verein schon vor und während der Saison verloren.

Beim unterlegenen VfL Oldesloe bemühten sich die Verantwortlichen, nach der ersten Niederlage seit September 2011 gar nicht erst Panikstimmung aufkommen zu lassen. "Es ist etwas eingetroffen, womit man immer rechnen musste", sagte Obmann Jens Schenk. "Wir hatten einfach einen schlechten Tag." Entschieden ist im Titelkampf freilich noch nichts, zumal der neue Tabellenführer WSV Tangstedt wie schon eine Woche zuvor beim SV Hamberge (3:2) dicht vor einem Punktverlust stand. Beim 2:0 gegen den SC Elmenhorst taten sich die Wilstedter schwer, brauchten fast eine Stunde, um per Elfmeter in Führung zu gehen. Ihr Vorsprung auf den VfL Oldesloe beträgt nun zwei Punkte.

Nach dem Patzer der Kreisstädter keimt wieder Hoffnung beim Tabellendritten VfL Tremsbüttel auf, den Fünf-Punkte-Rückstand vielleicht doch noch aufholen und in die Relegationsrunde einziehen zu können. Eine Bewerbung für die Verbandsliga war das 3:2 gegen den TuS Hoisdorf allerdings nicht, zur Pause lag das seit mehr als einem Jahr unbesiegte Team mit 0:2 zurück. "Unser Auftritt war unterirdisch", sagte Trainer Marco Schier. Beim Gegner zollte Trainer Stefan Grau seiner Mannschaft trotz der Niederlage Respekt. "Schade, wir hätten gern für eine Schlagzeile gesorgt", sagte er. "Aber wenn man keinen einzigen Ersatzspieler dabei hat, sind die Kräfte eben irgendwann weg."

Im Tabellenkeller steht nach Union Oldesloe mit dem SV Hammoor (0:7 gegen den SV Hamberge) auch der zweite Absteiger fest. Der Witzhaver SV rettete sich mit einem 2:0-Sieg über den SSC Hagen Ahrensburg II, den Ex-Klub von Trainer Wolfgang Spethmann. "Das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt", sagte der Coach. Preußen Reinfeld zeigte sich nach der Niederlage im Kreispokalfinale gut erholt, bezwang den TSV Bargteheide II mit 4:0.

Beim FC Ahrensburg wird Frank Levenhagen kommende Saison sein Trainercomeback geben. "Es war mein eigener Wunsch, ihn zu holen und neue Impulse zu setzen", sagte Chefcoach Besim Ajvazi. Beide wollen gleichberechtigt zusammenarbeiten. Im Moment scheint die Luft raus zu sein beim FCA. Mit 1:5 verlor der Aufsteiger beim SSV Pölitz, der sich seit Wochen in guter Form präsentiert - und am Sonnabend gegen seinen Ex-Trainer Sven Buntfuß zum nächsten Stolperstein für den VfL Oldesloe werden könnte.