Neueröffnung: Forsthaus in Friedrichsruh verbindet Tradition und Moderne

Eines der traditionsreichsten Restaurants in der Region öffnet heute nach mehrmonatigem Umbau wieder seine Türen. Das Forsthaus Friedrichsruh ist nun ein Familienrestaurant im doppelten Sinn: Zum ersten Mal in der mehr als 140-jährigen Geschichte ist der Gastronomiebetrieb nicht mehr verpachtet, sondern wird von der Familie von Bismarck selbst geführt. Neue Geschäftsführerinnen sind Samantha von Bismarck, Ehefrau von Gregor von Bismarck, und Natalie von Oswald, seine Cousine. "Der Pachtvertrag lief zum Jahresende 2013 aus", so von Oswald. "Weil das Haus mit so viel Familientradition behaftet ist, wollten wir es erhalten."

Kurz vor der Eröffnung herrscht emsiges Treiben im Haus. Handwerker legen Hand an, der Gärtner begutachtet den frisch gesäten Rasen. Mittendrin stehen die Geschäftsführerinnen und helfen mit: "Wir wollen das Forsthaus als Familienrestaurant führen", erklärt Samantha von Bismarck. Deshalb hat die dreifache Mutter zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin dafür gesorgt, dass sich große und kleine Gäste hier wohl fühlen. Für die Kinder gibt es eine Sandkiste, ein Klettergerüst und ein Karussell mit einer drehbaren Scheibe.

Von außen strahlt das Forsthaus wie gewohnt in Weiß, im Inneren ist eine perfekte Mischung aus historischem Ambiente und modernem Restaurant gelungen. Das strahlende Orange im Eingangsbereich erinnert an das bunte Herbstlaub, in den vier Räumen des Restaurants steht ein warmes Grün für den Wald und ein helles Grau für die Steine. Dazu haben die beiden Powerfrauen moderne, helle Holzmöbel kombiniert. Und überall tauchen die Tiere des Waldes auf: Hirschköpfe als Jagdtrophäen an der Wand, ein Hirsch als leuchtend oranges Objekt im Raum oder als kleines Detail in Form von Griffen, die wie Hirschgeweihe geformt sind.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, deshalb durfte die Raumaufteilung nicht verändert werden. Zwei imposante, historische Kachelöfen werden im Winter für wohlige Wärme sorgen. Von den Decken hängen moderne Lampen eines belgischen Designers. Ihre Schirme sind aus Birkenholz gefertigt und werfen ein warmes Licht in die Räume. "Dafür sind wir extra nach Oostende gefahren", sagt die neue Geschäftsführerin in Erinnerung an die 30-stündige Einkaufstour. Auf der neuen Speisekarte dominieren leichte Gerichte und viel Wild. Neben den Klassikern der deutschen Küche wie einem Wiener Schnitzel gibt es gebeiztes Wildcarpacchio und Sushi vom Wild. Das Fleisch stammt aus dem Sachsenwald und der näheren Umgebung.

Nicht etwa Bismarck-Hering, sondern ein Bismarck-Hummer steht auf der Karte. Das ist einer von vielen kleinen Hinweisen auf die Familie von Bismarck, denn Hummer soll zu den Lieblingsspeisen Otto von Bismarcks gehört haben. Die Klassiker bleiben, wie etwa die Gänse in der Vorweihnachtszeit. "Aber eben jetzt von Chefkoch André Stolle auf seine Art zubereitet", so von Bismarck.

Neben der Bar gibt es nach wie vor die Max Schmeling Halle mit ihrem urigen Ambiente. An den Wänden des holzverkleideten Raumes mit der gewölbten Decke hängen großformatige Fotos des früheren Boxweltmeisters, der hier in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts sein Trainingslager eingerichtet hatte. Damit die Gäste mit den vielen netten Anekdoten zur Geschichte des Hauses versorgt werden, haben die beiden Geschäftsführerinnen für ihre Mitarbeiter ein kleines Heft mit Informationen zusammengestellt.

Das Forsthaus Friedrichsruh öffnet am heutigen Freitag, 8. August, um 12 Uhr, Ödendorfer Weg 5 , 21521 Friedrichsruh, info@forsthausfriedrichsruh.de , Telefon: (04104) 699 28 99.