Bad Oldesloe. Trotz der S4 und der geplanten drastischen Ausweitung des Güterverkehrs will die Bahn nicht mehr in Lärmschutz investieren.

Am Anfang stand ein großes Missverständnis. Kaum hatte Bernd Homfeldt, der als Chefplaner die Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung verantwortet, sein Referat im Kreisverkehrsausschuss vollendet, da regte sich schon massiver Unmut. Anlass der Einladung Homfeldts sei kein allgemeiner Lagebericht zum aktuellen Stand des Jahrhundertprojekts der Deutschen Bahn gewesen, so Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (CDU), sondern Informationen zu den konkreten Auswirkungen auf das Kreisgebiet. Vor allem zur Frage, mit welchen Maßnahmen die Anrainer der Trasse vor den Folgen des steigenden Güterverkehrs geschützt werden sollen. Die Antwort des Bahnmanagers fiel so kurz wie überraschend aus: keine!

Dass die Schienenanbindung des Tunnels unterm Fehmarnbelt vielerlei Probleme bereitet, ist weder neu noch überraschend. Seit Jahren werden Aspekte des Natur- und Umweltschutzes ebenso kontrovers diskutiert, wie der Schutz von Anwohnern vor Lärm und Erschütterungen. Dass der Fortgang des Großprojekts auch im Kreis Stormarn aufmerksam verfolgt wird, schien Homfeldt, dessen Fokus vor allem auf Ostholstein gerichtet ist, zu überraschen.