Ahrensburg. Ahrensburger Jurist wird in Internetforen massiv beleidigt, seine Kontaktdaten wurden verbreitet. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.

Es sind E-Mails und Kommentare mit verunglimpfendem Inhalt, die im Amtsgericht Ahrensburg eingehen und in Internetforen geäußert werden. Sie gehen an einen Richter, der seinen Namen ob der Vorfälle nicht mehr in der Zeitung lesen will. Kurz zuvor hatte er den 19-jährigen Ruhan P. (Name geändert) zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung wegen sexueller Nötigung verurteilt. Der ebenfalls angeklagte Kindesmissbrauch wurde ihm allerdings nicht nachgewiesen.

Berichte des Abendblatts über den Prozess erweckten in mutmaßlich rechten Kreisen Aufmerksamkeit. Einige offensichtlich der Szene zuzurechnende Internetportale nahmen die Artikel zu m Anlass, verzerrt über den Fall zu berichten. Zudem wurden dienstliche Telefonnummer und Mailadresse des Richters öffentlich verbreitet – verbunden mit dem Aufruf, Kontakt zu dem Juristen aufzunehmen. Inzwischen haben Spezialisten des Kommissariats für politische Straftaten aus Lübeck die Ermittlungen aufgenommen.