Entlastung für die Eltern: Stormarner Großeltern übernehmen die Ferienbetreuung

Ahrensburg. Sechs Wochen Sommerferien: Endlich genug Zeit zum Faulenzen, um ins Freibad zu gehen und für all die anderen Aktivitäten, für die während der Schulzeit viel zu wenig Zeit bleiben! Viele Eltern nehmen sich frei, machen mit den Kindern spannende Tagesausflüge oder verreisen an Ost- oder Nordsee, nach Spanien oder an andere schöne Orte. Egal, ob zu Hause oder in der Ferne: Während der Ferien ist die Familie Familie.

Doch selbst der schönste und erholsamste Urlaub ist nach zwei, drei, spätestens vier Wochen vorbei. Und dann stellt sich die Frage: Wie und wo werden die Kinder in den verbliebenen Ferienwochen betreut, bis die Schule wieder beginnt? Denn die allerwenigsten Eltern haben volle sechs Wochen frei. Also ist Kreativität bei der Suche nach Betreuungsmöglichkeiten gefragt.

Viele Kommunen in Stormarn und auch Vereine bieten großartige Ferienprogramme an. Das tollste Ferienprogramm überhaupt für ihre Kinder suchen und finden viele Eltern aber in der eigenen Familie: bei ihren Eltern. Und so ist es in diesen Tagen unübersehbar: Ferienzeit ist auch Oma- und Opa-Zeit. Das genießen auch die Großeltern, Menschen wie Winnie Bonwo, 63. Drei ihrer Enkelkinder leben in Stade. „Jetzt wohnen sie fünf Tage bei mir“, sagt die Ahrensburgerin. Und die Tage sind ausgefüllt mit baden, angeln, bummeln und Taschengeld ausgeben.

Schaut man sich die Großeltern und Enkel einmal genauer an, sieht man, dass die Kleinen oft an der Hand der Großeltern gehen und schon morgens genüsslich Süßigkeiten oder Eis verputzen. Ob die Eltern das eigentlich gut finden? Oma und Opa finden es gut, sonst würden sie es ja nicht zulassen (oder fördern). Der bekannte Bargteheider Erziehungs-Papst Jan-Uwe Rogge attestiert den Großeltern eine „Leichtigkeit“ im Umgang mit Kindern, die sie sich früher, als sie selbst die Erziehungsverantwortung hatten, nicht leisten konnten. Das habe auch etwas mit unterschiedlichen Lebenspositionen zu tun. Und es könne schlimmstenfalls zu Konflikten führen.

Doch die meisten Eltern sind froh, dass die Großeltern als Ferienbetreuer einspringen – auch sonst sind sie allezu oft „Feuerwehr“, wenn der Arbeitsalltag anders als geplant verläuft. „Wir versuchen, immer parat zu sein“, sagt etwa die Ahrensburgerin Birgit Bremer-Kraus, 59. Das Abendblatt hat sich einmal in Stormarn umgesehen und drei stolze Großmütter mit ihren Enkelkindern getroffen.