Reinbeker Pastorin Barbara Schöneberg-Bohl organisiert Open-Air-Ökumene am Schloss

Reinbek. Der ökumenische Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt vor dem Reinbeker Schloss ist ein Gottesdienst der Begegnungen. So beschreibt es Pastorin Barbara Schöneberg-Bohl. Sie gehört der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Reinbek-West an und organisiert in diesem Jahr zusammen mit ihrer Vikarin den feierlichen Gottesdienst. Mitglieder der umliegenden evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, der katholischen Gemeinde sowie der Baptisten aus Reinbek treffen sich um 11 Uhr am Donnerstag zum Himmelfahrtsgottesdienst.

Es gebe zwei Besonderheiten, so Schöneberg-Bohl: „Wir zeigen mit der Veranstaltung unter freiem Himmel, dass wir keine abgeschlossene Gemeinde sind, sondern auf die Menschen zugehen. Zudem ist es eine Möglichkeit, die anderen Gemeinde besser kennenzulernen.“ Bürger, die an diesem Tag am Schloss vorbeikämen, blieben stehen. „Das Ganze strahlt eine gewisse Weite und Offenheit aus“, sagt die Pastorin. Es sei wichtig, dass die Menschen die Kirche immer wieder auf neue Weisen erleben könnten.

Die ökumenischen Gottesdienste an Christi Himmelfahrt haben eine etwa zehnjährige Tradition. In einem Jahr habe eine Band der Baptisten gespielt, in einem anderen Jahr seien eine Luther-Bibel und ein katholisches Kreuz zum Einsatz gekommen. „Wir leben die Gemeinschaft, aber respektieren die unterschiedlichen Rituale und Gebete.“ Aus diesem Grund hat die Pastorin in diesem Jahr traditionelle Lieder ausgesucht. Dadurch soll das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden.

Thematisch stehe das Streben der Menschen nach dem Göttlichen, nach dem Himmlischen, im Vordergrund. Ein Text der Apostel bildet die Grundlage für den Gottesdienst. „Darin wird beschrieben, dass die Menschen sehnsuchtsvoll gen Himmel blicken, wobei Gott doch auch hier auf Erden unter uns ist“, beschreibt die Pastorin. Gott ist nicht so weit weg, das sei der Tenor des Gottesdienstes. Natürlich würden der Abschied von Jesus Christus und seine letzten Momente im Kreise der Jünger ebenfalls eine Rolle spielen.

Die Sehnsucht nach dem Himmel ist für die Pastorin nicht nur in den Bibeltexten spürbar. Vieles werde davon angetrieben. Ballonfahrten, Berge erklimmen, die Raumfahrt oder das Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey seien da nur ein paar Beispiele. Schöneberg-Bohl: „Während des Gottesdienstes wollen wir uns zum Himmel ausrichten, aber dennoch die Haftung zur Erde nicht verlieren.“ Etwa 80 bis 90 Besucher erwartet die Pastorin am Donnerstag. Bei Regen wird der Gottesdienst im Schloss gefeiert.