Weißt du, wo der Himmel ist? Dahin, wo wir den Himmel vermuten, zieht es uns Menschen seit Urzeiten.

Tensing Norgay, der Sherpa, und Edmund Hillary, der Neuseeländer, haben vor 59 Jahren als Erste den 8850 Meter hohen Mount Everest bestiegen. Nach ihrem Abstieg stellten sie fest, dass sie das, was sie sehnsüchtig angetrieben hatte, nicht gefunden hatten. Auch Reinhold Messner und sein Begleiter waren enttäuscht. Sie erlebten am Ziel ihrer Träume, dem höchsten Punkt der Erde, keine Glücksgefühle. Alles um sie herum war öde und leer. Es war die Angst, verrückt zu werden, die sie nach kurzer Zeit vom Berg fliehen ließ.

Neil Armstrong berichtete nach seiner Mondlandung, dass Gott dort nicht sei. Mit ähnlichem Sehnen blicken die Menschen Jesus hinterher, den sie, nach der Überlieferung der Apostelgeschichte, zum Himmel aufsteigen sahen. „Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und blickt zum Himmel.“ (Apg. 1, 11) Schaut euch um, schaut auf die Erde, da gibt es genug zu tun, da ist euer Ort, da schafft Gottes Wirklichkeit…, so hätte es weitergehen können mit den Worten der Engel.

Das motiviert uns Christen zu einer weltbezogenen Verantwortung. Nehmen wir das Evangelium von der Nächstenliebe unter unsere Füße und in unsere Hände, dann kann es uns gelingen, ein Stück vom Himmel auf die Erde zu bringen.