Die Fronten zwischen dem Ahrensburger Kirchengemeinderat, der Kirche und Gemeindehaus aus finanziellen Gründen geschlossen hat, und dem Förderverein, der sich für eine Wiedereröffnung einsetzt, sind verhärtet. Das Abendblatt gibt beiden Seiten Gelegenheit, zu den wichtigsten Fragen Stellung zu nehmen – und einen Vorschlag für eine Lösung zu machen

1. Gibt es aus Ihrer Sicht Alternativen zur Errichtung des Schutzzaunes? Warum (nicht)?

Leider gibt es keine Alternative zu einem Zaun. Würde es die geben, hätte der Kirchengemeinderat mit Sicherheit anders entschieden. Aber Gesetze und Vorgaben der Versicherungen schreiben uns diese Maßnahme vor.

2. Können (werden) weiterhin Andachten an oder vor dem Gelände an der Rudolf-Kinau-Straße stattfinden?

Warum sollten sich in der Rudolf-Kinau-Straße keine Menschen treffen können? Wir betonen noch einmal, dass der Zaun auf dem Kirchengelände aus den oben genannten Gründen aufgestellt werden muss – nicht aber um Menschen zu vertreiben.

3. Ist es möglich, dass ein finanzielles Engagement des Fördervereins oder eine multifunktionale Nutzung gegen Gebühren/Eintritt den Weiterbetrieb von Kirche und/oder Gemeindehaus sicherstellen können?

Gerne spricht der Kirchengemeinderat mit Trägern, die die volle finanzielle und rechtliche Verantwortung übernehmen wollen.

4. Was ist aus den Gruppen (Kantorei, Orchester, Kinderbetreuung, Konfirmanden etc.) geworden, die vor der Schließung die Gebäude genutzt haben?

Allen Gruppen, die vor der Schließung die Gebäude an der Rudolf-Kinau-Straße genutzt haben, konnten alternative Raumangebote unterbreitet werden. Viele Gemeindegruppen haben sich umorientiert und an den anderen Standorten neue Räume für ihre Arbeit gefunden. Manche Gruppen konnten sich bisher dazu nicht entschließen.

Orchester und Kantorei St. Johannes proben seit August im Gemeindezentrum am Hagen und gestalten dort die Gottesdienste musikalisch mit. Für Konzerte steht ihnen die Schlosskirche zur Verfügung. Der Besuchsdienstkreis Ahrensburg West trifft sich jetzt in der Mittagsbude Am Alten Markt, das Geburtstagscafé findet an der Schlosskirche statt. Der Konfirmandenunterricht findet ab diesem Jahr an den Standorten Haus der Kirche im Gartenholz und Gemeindezentrum Am Hagen statt. Der Spielstundenverein JoKids e.V. hätte in Kooperation mit den Kinderspielstunden am Hagen e.V. weiter existieren können. Allerdings hat die Mitgliederversammlung im letzten Jahr die Auflösung des Vereins beschlossen.

Auch externe Gastgruppen sind untergekommen. So hat der Freundeskreis Suchtkrankenhilfe nun seinen Raum Am Alten Markt und die Musikalische Früherziehung trifft sich derzeit im Haus der Kirche im Gartenholz.

5. Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Konflikt zwischen Kirchengemeinderat und Förderverein zu entschärfen?

Im Kommentar des Hamburger Abendblattes vom Donnerstag stand die Voraussetzung sehr treffend: Barrieren in den Köpfen aller müssen abgebaut werden. Wir versuchen dies, in dem wir immer wieder Gesprächsbereitschaft anbieten und zudem auch Angebote für die Menschen und Gruppen machen und umsetzen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, weil man als einzige Forderung nur die Öffnung der St. Johannes-Kirche hört, aber keine konstruktiven Vorschläge zur Umsetzung, bleiben wir weiterhin für zielführende Diskussionen offen.