Ahrensburgs Bauausschuss erlaubt Investoren, Ersatz für Parkplätze auch in der Nähe zu schaffen

Ahrensburg. Bei einer Bebauung des Lindenhof-Geländes nahe des Ahrensburger Bahnhofs müssen nicht alle 60 öffentlichen Parkplätze, die derzeit auf dem Areal sind, dort erhalten bleiben. Der Bau- und Planungsausschuss Ahrensburgs beschloss bei seiner Sitzung am Mittwoch mit den Stimmen von CDU, Grünen und WAB eine entsprechende Änderung des Auslobungstextes, auf dessen Grundlage Architekten Wettbewerbsentwürfe für den Bau sechsgeschossiger Mietshäuser auf der Fläche erarbeiten sollen. Diese ist noch in städtischer Hand.

Grüne setzen Kernpunkt ihres Änderungsantrages durch

Das Gremium folgte damit einem Antrag Jörg Hansens von den Grünen. Demnach müssen diese Parkplätze nur „vorrangig“ auf dem Lindenhof-Gelände erhalten bleiben. „Es wird für uns ein Bewertungskriterium sein, wie viele Ersatzflächen die Entwürfe vorsehen“, sagt Tobias Koch (CDU) dazu. Die Investoren, bei denen es sich um die Hochtief Hamburg GmbH und das Ahrensburger Planungsbüro Baustudio handelt, können somit einen Teil der Parkplätze ersatzweise in unmittelbarer Nähe des Areals schaffen. Diese Vorgabe soll die Verwaltung nun in den städtebaulichen Vertrag einarbeiten, der mit den Investoren geschlossen werden soll und in dessen Anhang sich der Auslobungstext befindet.

Der Ausschuss wandelte somit einen Änderungsantrag der FDP zum Auslobungstext ab. Die Liberalen hatten darauf bestanden, die 60 Parkplätze an gleicher Stelle zu erhalten und deshalb den Bau einer zweistöckigen Tiefgarage gefordert. Sie würde zusätzlich Platz für die baurechtlich vorgeschriebenen Stellflächen der künftigen Bewohner bereithalten.

Rafael Haase (SPD) bezeichnete die Lösung als „groben Unfug“ und als „Gekrampfe“. Es müsse erst ein städtebauliches Konzept her, das auch den Bau der S-Bahn-Strecke berücksichtige. Er plädierte dafür, den Erlös aus dem Verkauf zum Bau neuer Pendlerparkplätze am Bahnhof zu verwenden, etwa für eine Aufstockung des Lokschuppens. „Dann bleibt aber immer noch die Frage, wo die Busse am Bahnhof halten sollen.“ Die SPD fordert, auf dem Gelände einen Busbahnhof zu errichten. Michael Stukenberg (FDP) warnte, es könne durch diese Regelung ein Präzedenzfall für künftige Verhandlungen mit Investoren über öffentliche Parkplätze geschaffen werden.

55 Prozent der Wohnungen sollen zwei oder zweieinhalb Zimmer haben

Auf Betreiben Hansens wurde auch die Forderung der Liberalen, dort mehr kleinere Wohnungen zu errichten, geändert. Es sollen auf dem Lindenhof-Gelände nun keine Ein-Zimmer-Wohnungen mehr gebaut werden und der Anteil der Eineinhalb-Zimmer-Wohnungen bei nur einem Viertel liegen. Zu 55 Prozent sollen auf dem Areal Zwei- bis Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen entstehen, der Rest soll drei oder vier Räume haben. Zudem wurde beschlossen, die Fassade mit hochwertigen Materialien zu gestalten. Nach wie vor ist vorgesehen, in den unteren Geschossen der Bauten Geschäfte, Büros und Praxen unterzubringen.