Es ist einerseits gut, dass es endlich vorangeht mit den Planungen für das Lindenhof-Gelände.

Rund vier Jahre ist jetzt schon darüber diskutiert worden, was mit dem als Parkplatz genutzten Areal im Herzen der Schlossstadt geschehen soll. Mit dem nun gefassten Beschluss des Bau- und Planungsausschusses ist die Stadt dem Verkauf des Filet-Grundstücks am Bahnhof einen bedeutenden Schritt nähergekommen.

Allerdings gibt es einige Punkte, die ein ungutes Gefühl geben. Etwa die Tatsache, dass ein Text für den Architektenwettbewerb, den gemeinhin der Investor auslobt, beschlossen wird, bevor der städtebauliche Vertrag und der Kaufvertrag unterzeichnet sind. Recht zufrieden schien damit auch die CDU nicht, aber deren Fraktionschef Tobias Koch bezeichnete dies als „gangbaren Weg“, um mit dem Projekt voranzukommen.

Der SPD wurde eine Blockadehaltung vorgeworfen Es kann dennoch sein, dass der Ausschuss an die Worte des sozialdemokratischen Fraktionschefs Hartmut Möller denken wird. Er befürchtet, die Investoren könnten einen Passus im Auslobungstext nutzen, in dem es sinngemäß heißt, der bei dem Wettbewerb erfolgreiche Entwurf könne abgeändert werden, sofern wirtschaftliche Bedenken bestünden.

Es ist nun an der Verwaltung, die mehrheitlich bekundeten Absichten des Ausschusses in juristisch wasserdichte Formulierungen zu fassen – und zwar auch im städtebaulichen Vertrag. Gelingt dies nicht, läuft die Stadt Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden.