Die Proteste zeigen Erfolg: Oldesloer Politiker beschließen keine Erhöhung bis Jahresende. Öffnungszeiten ebenfalls wie bisher.

Bad Oldesloe. Vereine, Schulen und andere Badegäste können aufatmen: Die Eintrittspreise im Oldesloer Hallenbad werden nach der Wiedereröffnung nicht erhöht - zumindest bis zum Jahresende. So lange sollen auch die Öffnungszeiten unverändert bleiben. Das haben die Stadtverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung beschlossen und damit dem Konzept der Stadtwerke eine klare Absage erteilt.

Es sah vor, die Eintrittspreise um bis zu 120 Prozent zu erhöhen, gleichzeitig aber die Öffnungszeiten zu halbieren. Das hatte große Proteste hervorgerufen, etwa vom VfL Oldesloe und der DLRG. Beide sahen sich bei einer so drastischen Preissteigerung nicht mehr in der Lage, das Schwimmtraining wie bisher anzubieten.

Lediglich die FDP stimmte bei der Stadtverordnetenversammlung gegen das von der SPD vorgeschlagene Vorgehen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Karl-Reinhold Wurch hatte zuvor dafür plädiert, die Preise und Öffnungszeiten nicht bis Ende 2013, sondern sechs Monate unverändert zu lassen. "Wir wissen noch nicht, wann die Schwimmhalle wieder eröffnen wird", sagte er. Falls es erst im August oder September so weit sein sollte, reiche die Zeit bis Jahresende nicht, um verlässliche Erfahrungswerte in die Entwicklung des neuen Preis- und Öffnungszeitensystems einfließen zu lassen. Wie berichtet, gibt es Unstimmigkeiten mit einer Baufirma über die zu erbringenden Leistungen. Stadtwerke-Leiter Jürgen Fahl kann deshalb noch kein genaues Datum für die Wiedereröffnung nennen. Der Antrag der FDP wurde mit zehn Ja- und 13 Nein-Stimmen abgelehnt.

Diskussionen gab es auch über den Vorstoß der SPD, ab 2014 den Schwimmunterricht für Grundschüler kostenlos zu machen und den Bahnpreis für weiterführende Schulen bereits jetzt auf zehn Euro pro Bahn und Stunde festzusetzen. "Ich finde es nicht gut, wenn wir später so viele verschiedene Kostensätze für die Bahnen haben", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Horst Möller. "Wir haben eine Arbeitsgruppe, die sich mit den Preisen beschäftigen wird. Denen sollten wir diese Überlegungen überlassen."

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Maria Herrmann erwiderte, es gehe ihr darum, einen Grundsatzbeschluss zu fassen. "Die Grundschulen sollen in die Schwimmhalle gehen können, ohne sich Sorgen über die Kosten machen zu müssen", sagte sie. Anita Klahn (FDP) waren die Ausführungen zu unpräzise. "Was ist mit zeitlichen Grenzen?", fragte sie. "Dürfen Grundschulen das Hallenbad dann unbeschränkt nutzen, so viele Stunden, wie sie möchten? Oder gibt es ein Limit?" Angela Fehrmann (CDU) plädierte dafür, erst einmal die Meinung der Schulen darüber einzuholen, ob das Geld für den Schwimmunterricht bei ihnen überhaupt knapp ist. Dennoch wurden beiden Anträge mit knapper Mehrheit angenommen.

Beschlossen wurde auch, dass eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Vereine, Schulen, Verwaltung und Politik gegründet wird, die Vorschläge für die Preise und Öffnungszeiten ab 2014 entwickeln soll.

Zudem wird ein neuer Name für das Hallenbad gesucht. Die Stadtwerke wollen dafür einen Wettbewerb organisieren. Bürger sollen Vorschläge einreichen, über die dann die Stadtverordneten beraten und entscheiden.