Rund 100 Jugendliche wollen Ende Juni die Kinderstadt in Ahrensburg als Betreuer begleiten. Auch eine dänische Gruppe kommt.

Ahrensburg. Rund 100 Jugendliche sind in die Cafeteria der Grundschule am Schloss in Ahrensburg gekommen. Sie alle wollen Betreuer in Stormini werden und sich während des vom Kreisjugendring (KJR) organisierten Planspiels um 220 Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren kümmern.

Vom 23. bis 29. Juni wird die Kinderstadt ihre Zelte auf dem Gelände der Grundschule Am Schloss und auf dem angrenzenden Sportplatz aufschlagen. Das Betreuercafé wird dann in die Cafeteria einziehen, in der jetzt die ehrenamtlichen Helfer zum ersten Teamertreffen zusammenkamen.

Viele der zukünftigen Betreuer kennen sich bereits aus den Vorjahren. Als Stormini-Koordinator Ansgar Büter-Menke den extra für die Kinderstadt geschriebenen Stormini-Song abspielte, stimmten Dutzende in den Refrain ein. Die meisten der jungen Leute sind schon zum zweiten oder dritten Mal bei dem Planspiel dabei, einige betreuten sogar schon die Kinder bei der Stormini-Premiere im Jahr 2008, die ebenfalls in Ahrensburg war.

"Ich arbeite jetzt zum dritten Mal als Betreuer in Stormini. Während der Woche entwickelt sich zwischen den Kindern und uns Teamern eine tolle Gemeinschaft", sagt Kevin Jänichen. Der 22-Jährige aus Bad Oldesloe hat über Freunde von dem Planspiel erfahren. "Ich habe mich sofort gemeldet. Als ich klein war, hätte ich auch gern so eine Möglichkeit gehabt." Kevin will wieder im Bereich Logistik arbeiten. "Ich erledige Fahrdienste und bringe die Kinder zu den Arbeitsplätzen, die außerhalb des Geländes liegen."

Sinn des Planspiels ist es, dass die Kinder den Zusammenhang zwischen Arbeit, Geld und Freizeit kennenlernen. Dafür arbeiten sie in verschiedenen Berufen, bilden ein Parlament und wählen einen Bürgermeister.

Neben dem Logistik-Bereich gibt es für die Teamer unter anderem die Möglichkeiten, die Kinder in ihrer Freizeit und bei der Arbeit zu betreuen, im Parlament auszuhelfen und den Pressebereich, also die selbst produzierten Fernseh- und Radiobeiträge, zu organisieren. Die Zeltbetreuer sind jeweils zu zweit Tag und Nacht für eine Gruppe von zehn Kindern zuständig. Für diese Aufgabe ist eine Jugendleiterausbildung Voraussetzung, die Jugendliche beginnen können, sobald sie 15 Jahre und sechs Monate alt sind. Olivia Koch hat den Lehrgang bei Ansgar Büter-Menke absolviert und zieht zum zweiten Mal in die Kinderstadt ein. "Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Als Zeltbetreuer baut man schnell eine enge Beziehung zu den Kindern auf", sagt die 19 Jahre alte Reinbekerin.

Julius Thomann gehört zu den jüngsten Verantwortlichen. Der 14-Jährige hat von seinen Freunden bei der Feuerwehr von dem Projekt erfahren und ist erstmals dabei. "Meine Mutter arbeitet als Tagesmutter, daher habe ich schon etwas Erfahrung im Umgang mit Kindern", sagt der Bargteheider, dessen älterer Bruder sich für die Logistik-Gruppe gemeldet hat. Julius selbst hat sich auf keinen Arbeitsbereich festgelegt. "Ich helfe überall gern mit", sagt der 14-Jährige. Er freue sich vor allem darauf, andere Kinder und Jugendliche kennenzulernen, und: "Ich bin gespannt, wie die Kinder auf mich reagieren und ob sie auf mich hören."

Um sich Gehör zu verschaffen, müssen sich Betreuer und Kinder dieses Mal auch auf ihre Sprachkenntnisse verlassen: "Interkulturelles Lernen" heißt das Schwerpunkt-Thema in diesem Jahr. "Wir haben eine dänische Kindergruppe nach Stormarn eingeladen. Außerdem hat uns eine Workcamp-Organisation zehn bis zwölf ausländische Teamer vermittelt", sagt Ansgar Büter-Menke. Für die Jugendlichen ist das kein Problem. "Ich finde den Schwerpunkt richtig gut, das wird bestimmt lustig", sagt die 16 Jahre alte Kira Kneese. Die Oldesloerin ist überzeugt: "Irgendwie werden wir uns schon verständigen, notfalls mit Händen und Füßen."

Aber nicht nur auf der Sprache soll der Fokus in der Kinderstadt liegen. "Ich gehe davon aus, dass auch Stormarner Kinder teilnehmen werden, die einen Migrationshintergrund haben und Teile ihrer Kultur einbringen können", sagt Büter-Menke. Der KJR hat zudem auch Kinder aus Ahrensburgs Partnerstadt Ludwigslust eingeladen.

Ab Freitag, 1. Februar, können Eltern ihre Kinder auf der Internetseite www.stormini.de für die Kinderstadt anmelden. Die Hälfte der 220 Plätze, die ausgelost werden, steht Ahrensburger Kindern zur Verfügung. Wer sich noch freiwillig als Betreuer melden möchte, findet auf der Seite ein entsprechendes Formular.