Die Uwe-Plog-Halle wurde für 1,2 Millionen Euro saniert. Das Stadtparlament entscheidet am Donnerstag über weitere Investitionen.

Reinbek. Die neue, rund 1,2 Millionen Euro teure Dachkonstruktion der Reinbeker Uwe-Plog-Halle ist fertiggestellt: Vergessen sind die Zeiten, in denen bereits eine zehn Zentimeter dicke Schneeschicht eine Einsturzgefahr befürchten ließ und zur Sperrung der Halle inklusive der angrenzenden Gebäude führte. "Es waren kuriose fünf Jahre, in denen wir rund 200 Mitglieder verloren haben, da wir im Winter nur unregelmäßig Trainingszeiten anbieten konnten", sagte Rüdiger Höhne, Geschäftsführer der TSV Reinbek.

Das alte Holzständerwerk der ehemaligen Dachkonstruktion wurde durch acht 32 Meter lange und rund sechs Tonnen schwere Leimholzbinder ersetzt. Eine Warmwasserheizung, verteilt auf 18 längliche, unter dem Dach installierte Heizkörper, ersetzt jetzt den alten, in den 1970er-Jahren üblichen offenen Gasbrenner. "Und um Energiekosten zu sparen, steuern Bewegungsmelder die Lichtanlage", sagte Bauamtsleiter Sven Noetzel.

Axel Bärendorf sprach von einer in den zurückliegenden knapp fünf Monaten vollbrachten Bravourleistung aller am Bau Beteiligten. Reinbeks Bürgermeister fiebert zudem der am heutigen Donnerstag tagenden Stadtverordnetenversammlung entgegen, von deren Zustimmung der Beginn des zweiten Bauabschnitts abhängt - die Fassadensanierung.

"Dies wäre eine intelligente Investition in die Zukunft, die, langfristig gesehen, Mittel für den städtischen Haushalt einspart", sagte Bärendorf. Die Stadt müsse zwar weitere Baukosten in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro bereitstellen, könne aber, nach Durchführung beider Bauabschnitte, auf Fördermittel der EU in Höhe von 720.000 Euro zurückgreifen. "Ein Zuschuss aus dem Topf der Health-Check-Mittel der Aktivregion Alsterland-Elbe ist an zwei Grundbedingungen geknüpft: Das Gebäude muss dem aktuellen vorgeschriebenen Wärmestandard entsprechen und von fossilen auf regenerative Brennstoffe umschwenken", sagte Reinbeks büroleitender Beamter Jürgen-Vogt-Zembol. "Nach einer erfolgten Sanierung kann eine Holzpelletheizung für ausreichende Wärme sorgen, was wiederum eine Reduzierung des CO2-Ausstosses von rund 92 Prozent bedeutet."

Doch was hat sich für die TSV Reinbek verändert? "Auf den ersten Blick nicht viel, denn Maßgabe vor Baubeginn war, dass nichts neu in die Halle hineinkommt, was nicht schon vorher vorhanden war", sagte Höhne. "Alles was neu ist, ist aber auch besser und funktionstüchtiger."

Da sich die alten Tau- und Ringanlagen nicht mehr an die neue Dachkonstruktion montieren ließen, werden sie Ende Januar 2013 durch neue ersetzt. Anstelle der herkömmlichen werden elektronisch steuerbare Basketballkörbe an beiden Hallenenden montiert.

Ablassbare Trennwände ermöglichen weiterhin eine gleichzeitige Hallennutzung mehrerer Gruppen, die neuerdings seitlich eingelassenen rechtwinkligen Türausschnitte erfüllen die gültigen Brandbestimmungen. "Die Tribüne bietet auch nur noch Platz für 198 Zuschauer", sagt Höhne.

Diese mit baulichen Maßnahmen herbeigeführte Begrenzung war erforderlich, damit die Sporthalle von behördlicher Seite nicht als Versammlungsstätte eingestuft wird und "dies zu erheblichen weiteren Vorgaben führen würde, die die Uwe-Plog-Halle einfach nicht erfüllen kann", so der Vereinsgeschäftsführer.

Ein Richtfest ist nicht geplant, dafür wird die Halle am Dienstag, 18. Dezember, inoffiziell mit einem Fußballspiel - Auftraggeber gegen Auftragnehmer - wiedereröffnet.