Aktivregion Holsteins Herz verteilt jährlich rund 300 000 Euro. Bis Juni 2013 können noch bis 170 00 bis 180 000 Euro vergeben werden.

Hamberge. "Zu Hause ist es schön", sagt Ulrich Pommerenke, der Vorsitzende der Aktivregion Holsteins Herz. Viele Stormarner seien sich dessen aber nicht bewusst. "Sie wissen nicht, was ihnen ihr Land alles zu bieten hat", sagt Pommerenke. "Unser Problem ist: Wir haben alles im Laden, aber zu wenig im Schaufenster. Das wollen wir in Zukunft ändern, indem wir die regionale Identität weiterentwickeln."

Seit Beginn der aktuellen Förderperiode im Jahr 2007 hat Holsteins Herz 43 Projekte in den Kreisen Stormarn und Bad Segeberg mit insgesamt 2,9 Millionen Euro unterstützt. In Stormarn kamen davon knapp 1,2 Millionen Euro an. Das Geld stammt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländliches Raums (ELER). "Wir haben jährlich etwa 300 000 Euro zur Verfügung", sagt Pommerenke. Rund neun Monate vor dem Ende der aktuellen Förderperiode hat er sich mit seinen Vorstandskollegen auf eine Rundreise begeben, um ausgewählte Projekte zu besichtigen, die der Verein gefördert hat.

Eine Station war die neue Kanurast- und Biwakstation in Hamberge, die erst vor wenigen Wochen eingeweiht wurde. Für 365 000 Euro wurden an der Trave ein neues Bootshaus, sanitäre Anlagen und ein neuer Steg gebaut. Zudem wurden zehn Kanus angeschafft, die in Zukunft von Schulklassen genutzt werden sollen. Die Kinder können unter der Leitung eines Umweltbiologen vom Kreisjugendring einen Wandertag auf der Trave verbringen, von Bad Oldesloe nach Hamberge paddeln und dabei die Natur in Stormarn von der Wasserseite aus kennenlernen.

Etwa 150 000 Euro gab es über Holsteins Herz an EU-Fördergeld. "Die Projektidee ist schon 20 Jahre alt", sagt Roald Wramp, Kämmerer des Amtes Nordstormarn. "Aber erst jetzt haben wir durch Holsteins Herz eine Möglichkeit entwickelt, sie auch umzusetzen." Mit der Rast- und Biwakstation in Hamberge sei eine Lücke geschlossen worden. "Die Strecke von Bad Oldesloe nach Lübeck ist an einem Tag nicht zu schaffen", sagt Wramp. "Nun können die Kanuten in Hamberge anlegen, sich ausruhen, die sanitären Anlagen nutzen und auf dem Gelände auch in Zelten übernachten."

Bis Juni 2013 kann Holsteins Herz noch etwa 170 000 bis 180 000 Euro vergeben. Ein Projekt, für das noch Geld da wäre, ist der Salzpfad in Bad Oldesloe. Die Stadt plant, mit ihm an ihre Salinen- und Badgeschichte zu erinnern. Die Kosten betragen rund 41 000 Euro. Die Mitglieder des Oldesloer Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses werden in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch, 26. September, darüber beraten.

Zurzeit sind die Vorstandsmitglieder von Holsteins Herz bereits dabei, sich auf die nächste Förderperiode vorzubereiten, die 2014 beginnt. "Wir müssen uns mit einem neuen Entwicklungskonzept bewerben", sagt Geschäftsführer Theo Siepmann. "Noch wissen wir nicht, wie viel Geld wir dann jährlich zu Verfügung haben werden. Aber ich denke, dass es eine ähnlich hohe Summe wie jetzt sein wird." Ulrich Pommerenke hofft, dass dann mehr Förderanträge als bisher bei Holsteins Herz eingehen. Er sagt: "Vielen Menschen ist noch nicht bewusst, was sie über EU-Fördergeld machen können."