Sportlicher Schlusspunkt: Zum Abschluss der 750-Jahr-Feier von Hoisbüttel lädt der Bürgerverein zum traditionellen Seifenkistenrennen.

Ammersbek. Schumi hätte seine Freude gehabt: roter Flitzer, flotter Fahrer. Mit ernstem Gesicht, voll konzentriert, rollte Bjarne Wussow über die Ziellinie. Er hatte alles herausgeholt aus seiner tollen Kiste und die 400 Meter Schuss hinunter vom Schüberg in beachtlichen 44,8 Sekunden zurückgelegt. Ein Ferrari wäre einen Tick schneller gewesen. Dafür hatte die Seifenkiste ungefedert so richtig schön gerumpelt und dem Piloten alles ehrlich abverlangt. Und dafür prangte auch auf der Haube das Emblem des Ammersbeker Bürgervereins. Er richtete das traditionelle Seifenkistenrennen aus und setzte damit zur 750-Jahr-Feier von Hoisbüttel einen sportlichen Schlusspunkt.

Hunderte von Gästen waren während der Festwoche nach Ammersbek gekommen. Sie waren dabei gewesen, als zum Auftakt auf der Festwiese eine drei Meter hohe Holzskulptur enthüllt worden war. "Dona nobis pacem" heißt das Werk von Axel Richter, dem Bildhauer und Leiter das Kunsthauses am Schüberg. Und auf diesem Berg - einer 63 Meter hohen Endmoräne aus der Eiszeit - ging es zum Abschluss der Dorf-Geburtstagsparty nun heiß her.

40 Rennfahrer in ihren rumpelnden Seifenkisten waren am Start, die jüngsten sechs, die ältesten zwölf Jahre alt. "So viele waren es noch nie", sagte Jens Harksen. Der Vorsitzende des Bürgervereins war hoch zufrieden: "Bombenwetter, gute Stimmung."

Die Stimmung von Bjarne verfinsterte sich, als er erfuhr, dass sein Bruder Bendix 45 Sekunden für die Strecke gebraucht hatte. Zwei Sekunden dauerte es, bis er kapierte, dass sich 45 Sekunden zwar nach mehr anhören, aber in diesem Fall weniger wert waren als seine 44,8 Sekunden. Dann riss er die Arme hoch und jubelte. Bendix nahm es gelassen. "Er hat im vergangenen Jahr gewonnen und wollte diesmal gar nicht Erster werden", sagte die Mutter Kerstin Wussow. Warum das? "Weil sein Regal mit dem großen Pokal vom Vorjahr schon so voll ist." Und wenn nun Bjarne gewinnt? Kerstin Wussow musste lachen: "Dann gibt es ein neues Regal."

"Das ist nicht schwer", sagte Bjarne fachmännisch und schaute auf den roten Flitzer, "ich bin schon das vierte Mal dabei. Beim ersten Rennen bin ich noch in die Botanik gefahren. Aber jetzt geht das." Am Ende musste er sich zwar nicht seinem Bruder, aber dafür drei anderen Jungs geschlagen geben. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr. Diesmal kam Erik Reinstadler auf Platz eins. Seine 42,5 Sekunden waren nicht zu schlagen. Frederik Seeba (43 Sekunden) sicherte sich Rang zwei, und Maximilian Kramp (43,4) wurde Dritter.

Nach so viel Sport und Spannung gab es Kaffee und Kuchen beim Tag der offenen Tür im Haus Am Schüberg und am Abend Spaß. Mit den Musik-Comedians des A-cappella-Quartetts LaLeLu klang die Festwoche aus.