Die einen tanzen, die anderen wippen und manche picknicken - aber alle haben Spaß

Auf Decken, Bänken und Campingstühlen haben sie es sich gemütlich gemacht. Mit Cocktails, Bier und Fruchtsäften in den Händen. Aus der Luft muss es wie ein buntes Mosaik wirken. Rund 2000 Fans sind bei sommerlichen 32 Grad Celsius zum Ahrensburger Schloss gepilgert, um einen bunten Reigen junger Musik zu hören, Bässe zu spüren, zu tanzen und oder einfach nur mit den Füßen mitzuwippen. Und natürlich, um rund 40 Nachwuchsmusikern auf der Bühne zuzujubeln - es herrscht Festivalatmosphäre.

Unter einem Baum auf einer Decke hat es sich auch der Schauspieler und Regisseur Gilbert André Ehoulan mit seinen Enkeln Robin, 17, und Sidney, 19, gemütlich gemacht. "Die Jungs wollten ihre Freunde von der Band Adam & Ela anfeuern und da haben wir einfach einen Familienausflug daraus gemacht", sagt der 70-Jährige, der seit mehr als 30 Jahren in Hamburg lebt und von der Elfenbeinküste kommt. "Ich bin ganz überrascht, was das für tolle Musik hier ist. Gefällt mir richtig gut."

Ehoulan ist jedoch nicht der einzige Promi, der sich unter die MusicStorm-Besucher gemischt hat. Auch der Schauspieler und Musiker Marek Harloff ist mit seiner Familie und Freunden auf die Schlosswiese gekommen. "Ich will meinen Sohn Lasse und seine Band Wireless unterstützen. Außerdem ist das Wetter super, bestens", sagt der Ahrensburger.

Der Band No Cliché jubeln nicht nur zahlreiche junge Leute aus Bargteheide zu, auch Irma Rogga, die Oma von Sängerin Sonja Rogga, klatscht begeistert Applause. "Ich bin hier sicher die Älteste, aber ich bin stolz darauf, meine Enkelin auf der Bühne zu sehen. Es ist einfach toll und das wollte ich nicht verpassen", sagt die 80-Jährige.

"Kleinstadtpioniere, Lisa Seehase, No Cliché, die sind alle richtig gut. Wir haben sie schon auf dem Bandfestival in Bargfeld-Stegen gesehen", sagt Victoria Bueschler, die mit ihrer Schwester Katherina eifrig vor der Bühne tanzt. "Das ist so super, dass man nicht extra nach Hamburg fahren muss, um Konzerte zu hören." Auch Jana Schwez und Melanie Mergy genießen die Stimmung und die Musik auf der Bühne. Sie springen und tanzen ausgelassen zu der Musik von Kalamazoo.

Beste Plätze zum Sitzen haben sich dagegen Kerstin und Detlev Wude aus Bad Oldesloe gesichert. Die Eltern von Jasper Wude, der erst seit vier Wochen als Schlagzeuger bei den Kleinstadtpionieren spielt, sitzen ganz entspannt auf einer Bierbank, wenige Meter vor der Bühne. Am Tisch haben sie ein großes Plakat mit dem Bandnamen in grünen Buchstaben gehängt. "Wir sind schon ziemlich stolz, dass er mit dabei ist, aber auch genauso aufgeregt", sagt Mutter Kerstin.

Picknick-Atmosphäre herrscht vor allem im hinteren Teil der Wiese. Da haben Elke Ginap und Oliver Kleinke ihre Decke zurechtgelegt, um mitgebrachtes Sushi zu essen und Musik zu hören. "Wir waren vor zwei Jahren schon hier. Und das fanden wir schon toll. Wir wissen zwar nicht, wer spielt, aber wir werden uns einfach überraschen lassen", sagt Elke Ginap.

Ebenfalls ein bisschen im Gras sitzen und mal schauen, "was so musikalisch vorm Ahrensburger Schloss geht", wollen Peter Bredt und Jana Leutert. Der Ammersbeker und die Bünningstedterin haben vorher einen Ausflug mit den Motorrad gemacht. "Das ist zwar nicht ganz meine Mucke hier, aber das ist doch ne nette Atmosphäre hier, so mit dem Schloss und bei dem Wetter", sagt Peter Bredt, der selbst seit Jahren Musik macht.

Leicht verirrt wirkt Arne aus Großhansdorf. Der Langhaarige aber war gut vorbereitet. Trug er doch ein T-Shirt mit einer "Blümchen"-Aufschrift. "Das habe ich noch von damals. Ich hab mal drei, vier Konzerte von Jasmin Wagner gehört. Das ist zwar verdammt lange her, aber das T-Shirt habe ich immer noch. Und ich trage das auch. Nicht nur hier. Vor zwei Wochen bin ich damit beim Wacken Open Air rumgelaufen - ein super Wiedererkennungseffekt."