Die Jury vergibt den neuen MusicStorm-Videopreis an die beiden Bands Victims Of Voodoo und Wakuhum. Ihre Videos überzeugten durch Kreativität.

Bad Oldesloe. Die einen haben sich mit Moos, Blättern und Rinde behängen lassen und in einen Wald gestellt, um Bäume zu simulieren. Die anderen sind zum Erlebnisbahnhof Schmilau und zum Hamburger Hauptbahnhof gereist, um einen Beschwerdebrief an die Deutsche Bahn zu verfilmen. Eine Jury hat die Werke der Bands Victims Of Voodoo und Wakuhum zu den beiden besten Musikvideos des Nachwuchswettbewerbs MusicStorm gewählt. Die Sieger dürfen sich über jeweils 200 Euro freuen. Die Sparkasse Holstein hat den Preis ausgelobt, um das Engagement der Teilnehmer beim Videodreh noch einmal besonders zu würdigen.

Die Bands und Solokünstler, die es in die zweite Runde des Wettbewerbs geschafft hatten, mussten ein eigenes Musikvideo zu einem Song abliefern. Es war Voraussetzung, um beim Online-Voting antreten zu dürfen und so von den Zuschauern oder der Jury ins Finale gewählt zu werden. Die Finalisten stehen inzwischen fest: Die Bands No Cliché, Time Over At Same Time, Adam & Ela, Kalamazoo, Victims Of Voodoo, Wireless und die Kleinstadtpioniere sowie Solokünstlerin Lisa Seehase treten am Sonnabend, 18. August, auf der Open-Air-Bühne vor dem Ahrensburger Schloss auf (siehe unten).

+++ Finale am 18. August vor dem Ahrensburger Schloss +++

Die Jury bildeten Axel Leonhard vom Hamburger Abendblatt, Nina Holers vom Kreisjugendring (KJR), Matthias Staudinger, Gewinner des Publikumspreises beim jüngsten KJR-Videowettbewerb, Christian Bernardy vom Oldesloer Filmfestival "9 ½ Minuten" und Janina Hermann von der Sparkasse Holstein. Sie nahmen die Filme genau unter die Lupe und mussten schnell feststellen, dass die Aufgabe gar nicht so leicht werden würde. Denn die meisten MusicStorm-Teilnehmer haben sich viele Gedanken gemacht und viel Zeit investiert, um ein besonderes Video zu drehen. Die Bandbreite ist groß: So gibt es lustige Filme, die den Zuschauer zum Lachen bringen, und emotionale Stücke, die besonders gut die Stimmung des Liedes widerspiegeln.

+++ MusicStorm-Künstler in Finalstimmung +++

"Das Musikvideo von Wakuhum hat mich gefesselt. Sie haben ihren Song sehr gut umgesetzt", sagt Nina Holers. Und Matthias Staudinger ergänzt: "Das Video von Wakuhum erzählt eine Geschichte. Das hat schon fast den Charakter einer Kurzgeschichte und ist sehr lustig. Inhaltlich ist es daher für mich ganz vorn." Die drei Musiker Lennart Hamann, Niklas Klinger und Michel Jotzer hatten ihr Musikvideo zu "Beschwerdebrief 137" gedreht, einem Lied, in dem sie die Deutsche Bahn auf die Schippe nehmen. Die Jungs reisten für die Aufnahmen zum Erlebnisbahnhof Schmilau (bei Ratzeburg) und filmten zudem am Hamburger Hauptbahnhof. Allerdings übt die Jury auch Kritik. "Die technische Umsetzung ist eher schlecht", sagt Axel Leonhard. "Da sind für mich andere wesentlich besser."

Leonhard gefällt insbesondere das Werk von Time Over At Same Time. "Das ist emotional packend", sagt er. "Die Sängerin ist einfach unglaublich. Die Leute wirken authentisch und schaffen es, die Stimmung des Songs herüberzubringen. Auch ist es technisch gut umgesetzt." Gute Bewertungen bekommen von ihm auch Buffalo Hump und Victims Of Voodoo. Letztere Band ist auch der Favorit von Janina Hermann. "Das Video hat mich am meisten angesprochen", sagt sie. "Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie die Gruppe das gemacht hat." Nina Holers gefallen bei dem Film vor allem die Kameraeinstellungen. "Die sind gut gewählt", sagt sie. Auch Christian Bernardy sieht die Videos von Wakuhum, Victims Of Voodoo und Buffalo Hump ganz weit vorn.

Doch sich auf einen Sieger festzulegen, fällt der Jury schwer. Vor allem eine Frage beschäftigt die Experten: Was zählt mehr, die technische Umsetzung oder der Inhalt? Am Ende beschließen die Juroren, zwei Sieger zu küren: Wakuhum bekommt eine Auszeichnung für die beste kreative Leistung, die Gruppe Victims Of Voodoo für die beste technische Umsetzung.

Alle Videos sind zu sehen auf www.musicstorm-contest.de/teilnehmer