Bauleiter Martin Czaja und sein Team haben den Solarpark fertiggestellt. Im September soll er ans Netz gehen und rund 400 Haushalte versorgen.

Großhansdorf. Gut versteckt hinter der Lärmschutzwand der Autobahn 1 ist in Großhansdorf ein Solarfeld entstanden, das so groß wie fünf Fußballfelder ist. Die 6100 Solarmodule, die an der Grenzeckkoppel eine Fläche von 3,5 Hektar füllen, haben eine Gesamtleistung von rund 1,5 Megawatt und werden damit bald rund 400 Haushalte mit Strom versorgen können. Bauleiter Martin Czaja und sein 30-köpfiges Team von der bayerischen Montagefirma Amatec haben die Arbeiten fast beendet - jetzt fehlt nur noch die Leitung, die den Park mit dem Netz verbinden wird.

"Wir rechnen damit, dass der Strom ab September eingespeist werden kann. Dazu muss jetzt noch ein Trafohäuschen gebaut werden. Wir gehen davon aus, dass das in der ersten Septemberwoche passieren wird", sagt Marco Meldau, Marketingchef der Betreibergesellschaft CIC Group. Das Unternehmen mit Sitz in Regensburg ist der Eigentümer des Solarparks, der rund 2,5 Millionen Euro gekostet hat. Verbaut wurden Solarmodule der chinesischen Firma Risen.

Das Trafohäuschen, das etwa 1,5 Meter hoch und drei Meter lang sein wird, soll an der Straße Papenwisch gebaut werden, neben der Sozialstation des Roten Kreuzes. Die Leitung soll unter der Erde verlaufen. "Es ist noch nicht sicher, ob dafür Grabungsarbeiten notwendig sind", sagt Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß. Klar sei aber, dass die Straße nicht aufgerissen werden muss. Eventuell werde der Fußweg aufgegraben. Es werde aber "keine allzu großen Behinderungen" geben, sagt Janhinnerk Voß. Auch das Trafohäuschen werde nicht weiter stören. "Das wird nicht brummen, oder so etwas", sagt der Bürgermeister. Anwohner der Grenzeckkoppel hatten teilweise über Baulärm geklagt. Seit Anfang Juni hatte das Team der Amatec auf dem Gelände gearbeitet, Betonfundamente gelegt und dann die Module aufgebaut, die jeweils rund 1,70 Meter lang und 90 Zentimeter breit sind. Die Betreiberfirma des Solarparks ist die Gesellschaft CIC Photovoltaik Großhansdorf. Sie ist eine Tochtergesellschaft des Regensburger Unternehmens, die eigens für den Solarpark gegründet wurde. Die Waldgemeinde Großhansdorf bekommt für die Fläche 25.000 Euro Pacht im Jahr. Außerdem werden Gewerbesteuern fällig.

Über deren mögliche Höhe möchte sich Bürgermeister Janhinnerk Voß aber nicht äußern. Neue Arbeitsplätze in Großhansdorf werde der Solarpark nicht schaffen. Und wie kommt der Kunde nun an den Strom, der künftig in Großhansdorf erzeugt wird? Die Betreibergesellschaft selbst wird ihn nicht anbieten. "Er wird in das Netz eingespeist. Regionale Anbieter kaufen dann Kontingente davon", sagt Marco Meldau. Und ergänzt: "Wer in Großhansdorf Öko-Strom bekommt, kann davon ausgehen, dass in Zukunft auch welcher von dem Solarpark Grenzeckkoppel dabei sein wird."

Die CIC Group wird ihren Solarpark noch auf einem offiziellen Einweihungsfest vorstellen, das laut Marco Meldau für Freitag, 24. August, geplant ist. Auch die Großhansdorfer Anwohner sollen eingeladen werden und Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen. Mit seinen 1,5 Megawatt Leistung zählt der Solarpark zu den kleineren seiner Art. Zum Vergleich: In der Nähe der Stadt Dessau in Sachsen-Anhalt ist kürzlich ein Park gebaut worden, der 22 Megawatt Leistung hat.