Auf dem Bauernhof von Wilhelm Stapelfeldt kämpften 66 Kinder und Erwachsene um Preisgeld und Pokale. Spaß stand dabei an erster Stelle.

Hammoor. Im Galopp reitet Lisa-Farina Ohmstede auf ihrem Pferd Billy über die Hauskoppel auf dem Bauernhof von Wilhelm Stapelfeldt. Vor einem Behälter mit Wasser bremst sie ab, springt von ihrem Pferd und hält ihren Kopf in das kühle Nass, um nach einem Apfel zu tauchen. Am Rand stehen zahlreiche Zuschauer: Kinder, Eltern und Großeltern. Sie lachen, applaudieren und feuern die 18-Jährige an. Die Bargteheiderin bekommt den Apfel schnell mit ihren Zähnen zu fassen. Mit dem Obst im Mund geht es zurück aufs Pferd und dann im Galopp in Richtung Ziellinie. Dort wird ihre Zeit gestoppt.

Das sogenannte Apfelbeißen ist der spaßige Höhepunkt des Scheunen- und Ringreiterfestes in Hammoor, das der CDU-Ortsverband bereits seit mehr als 25 Jahren immer am ersten Juli-Wochenende ausrichtet. "Wir wollen dem Publikum am Ende noch einmal etwas Lustiges bieten", sagt der Ortsverbandsvorsitzende Horst Lassen.

Zuvor haben sich die Teilnehmer im Ringreiten gemessen. Dabei müssen die Reiter auf ihren Pferden durch ein Holztor hindurchreiten und mit einem Stab einen kleinen Ring treffen, der an einem Balken hängt. Wer den Ring aufspießen kann, ist eine Runde weiter. Nach jeder Runde werden die Ringe etwas kleiner, am Ende gibt es ein Stechen der besten Teilnehmer. "Das Schöne ist, dass bei uns alle mit dabei sind: jung und alt", sagt Mitorganisator Gerd Osterhoff. Er steht hinter dem Holztor und sammelt die Ringe wieder ein, die die Reiter fallen lassen. "Jeder hat seine Aufgabe", sagt er. "Unsere Frauen kümmern sich zum Beispiel um Kaffee und Kuchen."

66 Reiter sind in Hammoor am Start, die älteste Teilnehmerin ist 72 Jahre alt, der jüngste erst sechs Jahre. Für viele hat das Turnier seit Jahren einen festen Platz im Terminkalender - so auch für Martina Reiß. "Das ist eines der schönsten Ringreiten in der Umgebung", sagt die 30-Jährige, die seit 1996 fast jedes Jahr dabei ist. "Die Atmosphäre ist toll und man trifft so viele alte Bekannte." Dreimal konnte die Oldesloerin das Turnier mit ihrem Pferd Fridolin in der Vergangenheit bereits gewinnen, und auch dieses Mal läuft es für sie wieder sehr gut. Im Stechen setzt sie sich gegen Jasmin Szelag durch. Die Entscheidung fällt allerdings erst nach acht Runden. Als Lohn gibt es einen großen Wanderpokal und 50 Euro Preisgeld. Bei den Kindern und Jugendlichen sichert sich Friederike Enders, 15, aus Bargteheide den ersten Platz und die damit verbundenen 25 Euro Preisgeld.

Beim Apfelbeißen hat es für Lisa-Farina Ohmstede nicht ganz zu einer vorderen Platzierung gereicht, dafür aber für ihre jüngere Schwester Celina. Die 13-Jährige kam mit ihrem Apfel als schnellste ins Ziel. Mutter Corinna Ohmstede ist glücklich und erleichtert. "Ich bin immer schon morgens früh vor dem Turnier aufgeregt und bereite dann alles vor", sagt sie. Seit ihrem sechsten und siebten Lebensjahr sind Lisa-Farina und Celina schon beim Ringreiten in Hammoor am Start. "Hier muss man einfach dabei sein", sagt ihre Mutter Corinna Ohmstede. "Für die Kinder ist es lustig."

Spaß haben auch die Zuschauer. "Wir waren vorher noch nie beim Ringreiten", sagt Ralph Quitzau aus Großhansdorf. "Aber das ist niedlich und mal etwas anderes." Seine Töchter Kimberley, 13, und Charleen, 10, sind früher selbst geritten. "Jetzt reiten wir zwar nicht mehr selbst, aber wir schauen immer noch gern zu", sagt Kimberley.

Für Dieter Schwanke aus Delingsdorf heißt es dagegen: Dabei sein ist alles. Der 57-Jährige ist von Beginn an jedes Jahr in Hammoor am Start. "Ich bin nur zum Spaß hier", sagt er, und fügt dann nach einer kleinen Pause hinzu: "Aber einmal den großen Wanderpokal zu gewinnen, das wäre schon schön."