Gestern begannen am St. Adolf-Stift in Reinbek die Bauarbeiten für 123 Stellplätze. Im April 2012 soll das Parkhaus fertig sein.

Reinbek. Das lange Suchen von Parkplätzen und wilde Abstellen von Fahrzeugen rund um das Reinbeker Krankenhaus St. Adolf-Stift soll bald ein Ende haben. Gestern begannen ganz offiziell die Bauarbeiten für das neue dreigeschossige Parkhaus an der Loddenallee in Reinbek. Im April 2012 soll die "Parkpalette" mit insgesamt 123 Haltebuchten fertig sein - "spätestens Mitte des Jahres, falls es wieder so ein harter Winter wird", sagte Lothar Obst, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses.

Dann aber werde die Parksituation deutlich entschärft sein. Noch müssen derzeit 800 Mitarbeiter und Besucher von rund 340 Patienten mit knapp 200 Parkplätzen rund um das Krankenhaus auskommen. Und nicht selten vergehen für einige von ihnen schier endlos lange Minuten, in denen sie in ihren Autos ratlos zwischen Hamburger Straße und Loddenallee hin und herfahren - um einen freien Stellplatz zu entdecken.

Das soll sich ändern. Für die Mitarbeiter entstehen in der untersten Etage des mit Stabgittern versehenen Gebäudes 42 Stellplätze. Besucher können dann auf Etage zwei und drei 40 beziehungsweise 41 Parkplätze belegen - "vermutlich gegen eine geringe Gebühr", sagte Andrea Schulz-Colberg, Sprecherin des St. Adolf-Stifts. Damit solle verhindert werden, dass krankenhausfremde Personen Parkplätze dauerhaft besetzen.

"Die Stadt ist der Klinik sehr dankbar. Mit dem Parkhaus wird eine sehr unschöne Situation beendet, die auch die Umwelt belastet hat", sagte gestern Axel Bärendorf an Ort und Stelle. Auch er erhofft sich von dem Neubau ein Ende des wilden Parkens rund um die Hamburger Straße und die Loddenallee, an der momentan hinter einem Bauzaun eine riesige Baugrube klafft. Ein Bagger türmt dort am Rande Erdhügel an Erdhügel auf, mit einem Planiergerät wurde bereits ein Großteil der Fläche geebnet. "Der Untergrund wird derzeit für die Spundwände vorbereitet", erklärte der technische Betriebsleiter des Krankenhauses, Heinz Küsel.

Dass es nun mit leichter Verspätung doch sehr schnell und unkompliziert gegangen sei, sei auch Bürgermeister Axel Bärendorf zu verdanken, sagte Lothar Obst. Bärendorf habe sich stark für das Vorhaben eingesetzt und rasch zwischen den Ämtern vermittelt. Denn der Weg dorthin sei mit einem schwierigen Abstimmungsverfahren verbunden gewesen, sagte Obst. Vor allem mit der Forstverwaltung.

Denn für die zuvor bewaldete Fläche musste ein kompliziertes Waldumwandlungsverfahren eingeleitet, der Flächennutzungsplan geändert, ein Bebauungsplan aufgestellt und das 2400 Quadratmeter große Gebiet gerodet werden. Rund 60 Bäume - darunter Stieleichen, Rotbuchen, Bergahorn und Sandbirken - mussten dem 1,5 Millionen Euro teuren Bauprojekt des Krankenhauses in den zurückliegenden Monaten weichen.

Als Kompensation aber muss die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth - die Trägerin des Krankenhauses St. Adolf-Stift - an anderer Stelle für Ersatz sorgen. Auf einer mit rund 9600 Quadratmeter wesentlich größeren Fläche sollen neue Bäume gepflanzt werden.