Fernsehreporter und Hairstylistin - das sind die beliebtesten Berufe der Kinderstadt-Bewohner. Es gibt sogar eine stadteigene Tagesschau.

Bargfeld-Stegen. Fernsehreporter, Hairstylistin und Schmied - das sind die beliebtesten Jobs in der Kinderstadt Stormini in Bargfeld-Stegen. 230 Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren können noch bis morgen zwischen 89 Berufen wählen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Arbeitsleben funktioniert. Fernsehreporter ist der beliebteste Job. Eifrig diskutieren die Kinder aktuelle Stormini-Themen. Der ruhende Pol im kreativen Chaos ist Thomas Gericke. Der Medienpädagoge des Kreisjugendrings Stormarn ordnet die Ideen für die tägliche Stormini-TV-Sendung. "15 bis 20 Minuten dauert die stadteigene Tagesschau, drei bis fünf Berichte werden jeden Tag neu gedreht", sagt der 55-Jährige.

Prunkstück der Redaktion ist in diesem Jahr ein komplettes Studio vom Fernsehsender RTL. Dort werden die Moderatorenbeiträge gedreht. Eine Kinder-Crew führt gerade ein Interview mit einigen Betreuerinnen. Reporterin Melissa, 10, aus Bad Oldesloe, scheut sich nicht, unbequeme Fragen zu stellen. "Findet ihr es eigentlich gerecht, dass im Betreuercafé zusätzliche Mahlzeiten und Süßigkeiten bereitstehen und für uns Kinder nicht?" Professionell ist auch die Arbeit hinter der Kamera. Da wird der Ton überprüft und das vorbereitete Skript bereitgehalten.

Der Beruf des Hairstylisten belegt den zweiten Platz der Beliebtheitsskala. Ein Raum im Haus der Vereine dient als Forum für unzählige Frisuren und Styling-Tipps. Anja Lüthje aus Nienwohld, Friseurin des Salons "Frisur Pur" in Bargfeld-Stegen, begleitet dort täglich vier bis sechs Kinder beim Reinschnuppern in den beruflichen Alltag.

Es seien überwiegend Mädchen, die frisieren, schminken, Finger- und Fußnägel lackieren oder Tattoos auftragen wollen, sagt die 39-Jährige. Sie erzählt davon, wie Mädchen im Friseursalon die Haare und Fingernägel einiger Jungen einfärbten. "Dafür wird natürlich nur kinderfreundliche, abwaschbare Sprühfarbe verwendet", sagt die Friseurin. Skadi aus Bargteheide und Annchristin aus Bad Oldesloe ziehen bereits eine positive Bilanz. "Am meisten Spaß macht mir das Lockenwickeln, Haareglätten und Schminken", sagt die elfjährige Annchristin.

Offenes Feuer ist in der Schmiede von Micha Oppenhorst und seinem Gehilfen Leandro Buttaro, 19, elementarer Bestandteil der Arbeit. Der Beruf des Schmieds rangiert auf Platz drei bei den Stormini-Bürgern. Schon zweimal wollten Liam und Ole, beide 9, bei den "Männern für das Feuer" arbeiten. Heute hat es endlich geklappt. Der Schmied erklärt: "Die Glut erreicht eine Temperatur von 1300 bis 1500 Grad. Deswegen ist eine Schutzbrille Pflicht."