Von Politikverdrossenheit ist in der Kinderstadt nichts zu spüren. Mehr als 40 Bürgeranträge landen täglich im Parlamentsbriefkasten.

"Man kann wirklich was bewegen", sagt Antonia aus dem Zelt der "Vulkane" über ihre Arbeit als Parlamentarierin. Sie will als Bürgermeisterkandidatin auch eigene Ideen ins Gemeindeleben einbringen. "Ich möchte, dass die Bürger Storminis heiraten können", sagt sie. Ihr Mitstreiter Lukas will sich eher um die Grundbedürfnisse kümmern. "Wenn ich Bürgermeister werde, setze ich mich für mehr saubere Toiletten ein."

Die Wahlversprechen wurden sogleich auf Plakate gebannt. Wie sich aus den Slogans eine gelungene Rede formulieren ließ, dabei half Andreas Gerckens, Bürgermeister von Bargfeld-Stegen. Trotz des Coachings machte sich bei den vier Kandidaten Aufregung breit, als ihnen bewusst wurde, dass sie am Mittwochabend vor mehr als 200 Bürgern sprechen mussten.

Kurzzeitig sah es so aus, als gäbe es noch einen weiteren Anwärter auf das höchste Amt in der Kinderstadt: Gartenzwerg Gunther. Da das Stormini-Maskottchen seine Kandidatur allerdings nicht fristgerecht einreichte, konnte das Parlament dem Antrag nicht zustimmen. Bei Stormini gelten auch für Gartenzwerge die Regeln der Demokratie. Das Ergebnis der Wahl lag erst nach Redaktionsschluss vor.