Lukas ist 17, also noch nicht volljährig. Das äußert sich sehr deutlich in seinem bestenfalls naiven, im schlimmsten Fall rücksichtslosen Party-Trieb, den der junge Mann zur Feier seines 18. Geburtstags auf der Ahrensburger Schlosswiese ausleben will.

Ein paar Tausend Menschen haben seine Facebook-Einladung schon angenommen - kein Problem, findet Lukas. Mit einem Rechtsanwalt will er gesprochen haben, der ihm versichert haben soll, sein Handeln sei rechtlich einwandfrei. Ist diesem Anwalt eigentlich klar, wie eine vom Zufallsprinzip zusammengewürfelte und möglicherweise schon alkoholisierte Menschenmenge reagieren kann, wenn die Party vorm Schloss nicht so läuft, wie sie sich das vorgestellt hat? Wenn die "Gäste" feststellen, dass es keine Musik gibt, dass es keine Toiletten gibt, dass andere Menschen auf der Schlosswiese sitzen, die nicht die geringste Lust haben, den Geburtstag eines wildfremden Jugendlichen zu feiern? Gewiss, Ahrensburg ist nicht Duisburg, wo bei der Love Parade im Juli vergangenen Jahres 19 Menschen zerquetscht wurden. Unberechenbar sind Menschenmengen allerdings überall, auch in Ahrensburg.

Wer bringt das Lukas bei? Wer sagt ihm, dass es absoluter Unsinn ist, seine Gäste anhand von Internetfotos selektieren zu wollen? Wer überzeugt ihn davon, seine Einladung zurückzuziehen? Vielleicht hat der junge Mann ja doch Eltern, die mitbekommen, was ihr noch nicht volljähriger, was ihr offenbar unreifer Sohn plant. Noch ist es nicht zu spät.