Der Facebook-Fall hält Ahrensburg in Atem. Mitarbeiter der Verwaltung laden Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst zur Einsatzplanung ein.

Ahrensburg. Verwaltung, Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr bereiten sich jetzt auf eine Massenparty am Ahrensburger Schloss vor. Gestern rief die Verwaltung Vertreter aller Organisationen zu einer Einsatzbesprechung zusammen. Es ging um die Frage, wie am Freitag ab 18 Uhr auf der Schlosswiese die Sicherheit der Besucher gewährleistet werden kann.

Über das soziale Netzwerk Facebook hatte ein junger Mann im Internet aufgerufen, zu seiner Geburtstagsparty zu kommen. Er selbst sprach davon, rund 20.000 Menschen eingeladen zu haben. Etwa 3700 User hätten zugesagt.

„Wie bei jeder Großveranstaltung müssen natürlich Sanitäter vor Ort sein, Toiletten müssen aufgestellt werden“, sagt Thomas Reich, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Recht im Ahrensburger Rathaus. Die Feuerwehr soll Ausschreitungen auf dem Gelände rund um das Schloss verhindern. „Auch der Bauhof wird vor Ort sein und bei Bedarf Straßensperren aufstellen“, sagt Reich.

Bürgermeister Michael Sarach hat seine geplante Reise in die Partnerstadt Viljandi (Estland) wegen des Facebook-Falls abgesagt. „Wir rechnen mit etwa 1000 Besuchern“, sagt er, „wenn diese sich auf dem Stadtfest verteilen, ist es kein Problem. Bleiben sie auf der Schlosswiese, ist es unsere Pflicht, für entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu sorgen. Das haben wir bei der Einsatzplanung gemacht.“ Bei Ausschreitungen werde man einschreiten.

Was die Sicherheitsmaßnahmen kosten, kann Thomas Reich noch nicht abschätzen. Er geht jedoch von einem fünfstelligen Betrag aus. Kosten, die dem Initiator Lukas (Name geändert) in Rechnung gestellt werden können. „Wir haben schon Hinweise auf in. Jeder hinterlässt Spuren, auch im Internet“, sagt Reich.

Der 18-Jährige fürchtet jetzt offenbar auch Regressforderungen. Er behauptet, niemals eine Riesen-Geburtstagsparty geplant zu haben. Lediglich 150 bis 200 Freunde habe er eingeladen. Vor wenigen Tagen klang dies auf der Internetseite noch anders: „Was Thessa nicht hinbekommt, schaffe ich allemal. Sagt allen euren Freunden Bescheid, ich rechne mit mehr als 20.000 Gästen.“

Im Internet wird auf Facebook indes rege über das Vorhaben des Jungen diskutiert. Viele User distanzieren sich vom Verhalten des Pinnebergers, bezeichnen ihn als „Idioten“ oder „Dorfdeppen“, schreiben, dass es „echt verantwortungslos, ohne Sinn und Verstand“ sei. Einige hoffen sogar, dass er für mögliche Schäden aufkommen muss. Andere Nutzer der Internetplattform sehen dies anders. Sie kommentieren „derbe genial“ und „Das haben wir uns auch schon überlegt.“