Barsbüttel stellt für ein Freizeitprojekt 100.000 Euro bereit. 26 Mädchen und Jungen kommen zur Zukunftswerkstatt. Thema: “Outdoor-Projekte“.

Barsbüttel. Barsbüttels Jugendliche wünschen sich einen Dirt-Park und eine Skateanlage und wollen sich an der weiteren Planung aktiv beteiligen - das ist das Ergebnis der Zukunftswerkstatt, an der 22 Jungen und vier Mädchen teilnahmen. Die Gemeinde will für das Projekt 100 000 Euro zur Verfügung stellen. Das Thema der Werkstatt "Outdoor-Projekte" war bewusst offen gehalten worden, da die Interessen möglichst vieler Jugendlicher berücksichtigt werden sollten.

Die Ergebnisse weisen Barsbüttel als lebenswerten Ort aus, dem die Jugend aber auch eine gewisse Langeweile attestiert. Neben dem Jugendzentrum und seinen Angeboten gibt es zu wenig Interessantes für sie. Die männlichen Teilnehmer möchten mehr Möglichkeiten zum Skaten, BMX-Radfahren, Dirt-Biken oder einfach nur zum Chillen. Die Mädchen favorisierten die Idee eines Skateparks, weil sie sich die Anlage als Outdoor-Treffpunkt wünschen.

Veranstalter Mathias Lenzmeier bekam Unterstützung von zwei bei den Jugendlichen bekannten Besuchern. Der junge Barsbütteler Benjamin Trinh-Bomme, 18, der heute eine Ausbildung bei einem Skatboardausrüster in Hamburg macht und in der Skater-Szene sehr bekannt ist, erzählte: "Ich habe früher viel Mist gebaut, auf der Straße rumgehangen und mit neun angefangen zu rauchen. Dass ich mit einem Freund zusammen vor sechs Jahren in Barsbüttel das Skaten angefangen habe, hat mich davon weggeholt."

Auch Christopher Graham, Vorsitzender der Hamburger Skatervereinigung, begleitete die Zukunftswerkstatt. Der 33-Jährige zeigte sich beeindruckt von der Zahl der Jugendlichen, die gekommen waren. "Das sieht in Hamburg deutlich schlechter aus, wenn wir so etwas machen", sagte er.

+++ Barsbütteler dürfen über Jugendprojekt mitentscheiden +++

Ihren Dirt-Park, einen Geländeparcours für Mountainbikes, wollen die Jugendlichen an einem Spielplatz am Soltausredder mit Schaufeln und Bauholz selbst konstruieren. Hier könnte eine ehemalige BMX-Anlage an heutige Bedürfnisse angepasst werden. Der Parcours kommt ohne zentrale Lage aus, da er mit den Fahrrädern schnell zu erreichen ist.

Nicht so die Skateanlage, für deren Bau sich Skater, BMX-Biker und Freestyle-Scooter (Rollerfahrer) einsetzen - sie würden einen solchen Skatepark auch gemeinsam nutzen können. Geht es nach den Jugendlichen, soll der Skatepark auf dem Außengelände des Jugendzentrums entstehen. Zweite Wahl ist eine Fläche zwischen den Straßen Am Akku und Ehrenhain, also hinter dem geplanten Nahversorgungszentrum. Die Standorte am Ortsrand, die Buchenstraße, der Soltausredder und die Fläche vor der Schulsporthalle, fielen bei den Jugendlichen durch.

Auch Skateprofi Christopher Graham plädierte am Sonnabend für einen zentralen Standort. In Hamburg wäre das heute weitgehend akzeptiert. Es gäbe beispielsweise eine Skateanlage an der Hamburger Fruchtallee, die neben einem Seniorenzentrum errichtet wurde. Dagegen sei die 2011 für 380 000 Euro fertiggestellte Skateanlage in Rissen zwar sportlich attraktiv, leide aber unter ihrer Randlage und werde weniger gut angenommen.

Barsbüttels Jugendpfleger Mathias Lenzmeier und die Verwaltung wollen jetzt die Bedingungen für alle Standorte prüfen, vor allem in Hinblick auf den Lärmschutz. Im Mai will Lenzmeier die Vorschläge mit den Jugendlichen im Ausschuss für Soziales, Kultur und Jugend vorstellen. Gibt es eine schnelle Einigung, kann vielleicht noch in diesem Sommer mit dem Bau von Dirt- und Skatepark begonnen werden.