Politiker in Barsbüttel beraten über neue Anlage. Jugendpfleger erwartet bis zu 100.000 Euro Kosten. Architekt präsentiert zwei Varianten.

Barsbüttel. Die Jugendlichen in Barsbüttel wünschen sich eine neue Skatebahn - seit nunmehr acht Jahren. Jetzt sieht es so aus, als könnte sich ihr Anliegen erfüllen. Der Ausschuss für Schule, Kultur und Soziales (SKS) will heute ab 19 Uhr über eine neue Anlage beraten.

Der CDU- Fraktionschef Christian Ebke unterstützt das Projekt. "Ich persönlich halte es für notwendig, dass man etwas für die Jugendlichen tut.", sagt er. Ebke hat deshalb vorgeschlagen, die Investition durch den Verkauf eines Grundstücks in Stellau zu finanzieren.

"Die Kosten für einen neuen Skatepark liegen bei circa 100 000 Euro", sagt Barsbüttels Jugendpfleger Mathias Lenzmeier. Im SKS-Ausschuss wird ein Architekt zwei Planungsvarianten vorstellen: eine für den alten Standort am Soltausredder neben den Sportanlagen und eine für den Standort am Jugendzentrum Akku.

Findet eine der Ideen Anklang bei der Politik, könnten die Jugendlichen in einer Zukunftswerkstatt an der Planung beteiligt werden. Rund 900 Jugendliche im Alter von zwölf bis 21 Jahren leben in Barsbüttel. "Skaten ist bei vielen nach wie vor angesagt, und die Anlage wäre auch für BMX-Fahrräder geeignet", sagt Mathias Lenzmeier. Seitdem die marode Halfpipe am Soltausredder vor acht Jahren abgerissen wurde, wirbt er für eine Neuanschaffung. Doch bisher reichte es nicht für einen positiven Beschluss der Politik.

Jetzt hat der Jugendpfleger die voraussichtlichen Kosten einer neuen Bahn für die Politiker im SKS-Ausschuss zusammengetragen. Dafür war Mathias Lenzmeier zuvor mit einigen jungen Skatern auf Tour in Stormarn und Hamburg, auf der Suche nach geeigneten Anlagen. Vor allem der Skatepark neben dem Jugendzentrum 42 in Ahrensburg kam bei den Jugendlichen aus Barsbüttel gut an.

Momentan können die jungen Skater in ihrem Heimatort Sprünge nur vor der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule üben. Vor der Schule am Ortsrand gibt es ein paar Stufen und glatte Flächen. "Das ist aber nichts Tolles, nur zwei Treppenstufen und eine Schräge. Die nächste größere Bahn, auf der man richtig fahren kann, ist in Hamburg", sagt der 13 Jahre alte Stefan. Sein großer Bruder hat vor acht Jahren miterlebt, wie die marode Barsbütteler Halfpipe abgerissen wurde "Damals hieß es, es kommt eine neue Skatebahn hier her, doch die kam dann nach Willinghusen. Das fand mein Bruder ziemlich blöd", sagt Stefan.

Die Skatebahn im benachbarten Ortsteil Willinghusen sei zu weit weg und zu klein, finden die Jugendlichen aus Barsbüttel. "Wenn viele da sind, ist es schnell zu eng.", sagt Stefans Freund Kian, 13. Deshalb wünschen sich die beiden und ihre Freunde eine Anlage in Barsbüttel, mit Treppen, Geländern und einer Grindbox (Betonklotz mit Metallkanten) zum Gleiten sowie ein paar Quarter Pipes oder eine Mini-Halfpipe (zwei Anfahrten in U-Form).

Eine Kieler Firma, die gerade in Aumühle eine neue Anlage baut, hat erste Vorschläge für Barsbüttel entwickelt. Würde die Skateanlage an der Stelle der alten Halfpipe entstehen, würde das teurer werden als am Jugendzentrum. Bis zu 100 000 Euro würde der Skatepark kosten, obwohl die einzelnen Geräte schon für einige Hundert Euro zu haben sind. Teuer wird das Projekt, weil die Fläche asphaltiert werden müsste. Günstiger wäre es, die Außenfläche am Jugendzentrum in der Ortsmitte neu zu gestalten. Mathias Lenzmeier: "Das Gelände bietet einige Möglichkeiten, weil es ein natürliches Gefälle hat."

Eine Bahn am Akku wünschen sich auch die jungen Skater am meisten. Rund ums Jugendzentrum ist derzeit ohnehin baulich viel in Bewegung. Die Erweiterung des Seniorenheims gegenüber ist fast fertig, und auch die Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum sollen beginnen. Die Beratung im Ausschuss beginnt heute um 19 Uhr im Rathaussaal.