Schon ab August sollen sieben neue Klassenräume und eine Cafeteria von Schülern des Reinbeker Gymnasiums genutzt werden.

Reinbek. Für Schulleiterin Renate Stapel geht ein kleiner Traum in Erfüllung. Seit Jahren hat die Zahl der Schüler am Gymnasium Sachsenwaldschule kontinuierlich zugenommen. Alle Klassen in dem mittlerweile viel zu klein gewordenen Gebäude unterzubringen, grenzte nicht selten an einen wahren Koordinationsakt. 1232 Schüler in 48 Klassen müssen derzeit untergebracht werden. Selbst in einem Lagerraum der Hausmeister müssen bereits Schüler unterrichtet werden. Doch die Raumnot soll ab dem kommenden Schuljahr ein Ende haben. Für das zwei Millionen Euro teure Bauprogramm für sieben neue Klassenräume und eine zusätzliche Cafeteria haben Reinbeks Kommunalpolitiker in der Stadtverordnetensitzung am Donnerstagabend grünes Licht gegeben.

Nun soll alles Schlag auf Schlag gehen. Denn die Zeit drängt. "Die Zeit ist die größte Herausforderung. Es darf nicht viel schiefgehen, wenn die Schule im August wieder beginnt. Das ist für so ein Projekt schon ziemlich sportlich. Vor allem weil wir ja noch die Uwe-Plog-Halle als großes Bauprojekt haben", sagt Reinbeks Bauamtsleiter Sven Noetzel, der gestern Vormittag gemeinsam mit Susann Jandt-Wahls, Sachgebietsleiterin Hochbau in Reinbek, und Sachbearbeiter Michael Stange einige der 18 Projektentwickler, die sich am Ausschreibungswettbewerb für den Neubau beteiligt hatten, in die engere Auswahl nahm. "Wir sind sehr zufrieden damit. Sie alle haben bereits Erfahrungen mit Schulprojekten in öffentlicher Hand", sagt Jandt-Wahls. Bereits in zwölf Tagen sollen die Bauunternehmen ihre Angebote der Stadt vorlegen, im März dann soll der Auftrag für das neue Schulgebäude erteilt werden.

Vorgesehen ist ein zweigeschossiger Pavillon in Modulbauweise mit weißer Putzfassade. "Es wird aus Geld-, aber eben auch aus Zeitgründen ein sehr funktionaler Bau", sagt Noetzel. Im Untergeschoss sollen eine bis zu 200 Quadratmeter große Cafeteria, die die viel zu kleine Mensa im Hauptgebäude entlasten soll, ein Essensausgaberaum, Toiletten sowie zwei Klassenräume entstehen. Fünf weitere Klassenräume sind im Obergeschoss geplant. Barrierefrei mit extra breiten Fluren. Auch ein modernes Alarmsystem soll eingebaut werden.

Bereits am Montag beginnen die ersten Arbeiten für die Vorbereitungen. Die Fläche zwischen Sporthalle und Hauptgebäude wird gerodet. Ein Walnussbaum und etliche Sträucher werden entfernt, das Baufeld vorbereitet, damit spätestens im April die Arbeiten für das Fundament beginnen können.

Schulleiterin Renate Stapel kann es kaum noch erwarten. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf, mit der Zusammenarbeit mit dem Schulträger und der Politik. Es sind sich alle ihrer Verantwortung bewusst, dass etwas passieren musste und zwar schnell", sagt sie und schaut erwartungsvoll auf die Fläche, auf der in nur sechs Monaten ein neues Gebäude stehen soll. "Der Neubau wird uns eine sehr große Entlastung bringen. Denn die Schülerzahlen werden bis 2015 auf rund 1350 wachsen", sagt sie und beruft sich dabei auf Reinbeks Schulentwicklungsplanung.

Der Raumbedarf steigt - bereits zum Schuljahr 2012/2013 werden drei zusätzliche Klassenräume benötigt, zum Schuljahr 2013/14 zwei weitere und in den darauffolgenden Schuljahren jeweils ein zusätzlicher Klassenraum. Stapel: "Der Trend geht immer mehr zum Gymnasium durch den hohen gesellschaftlichen Stellenwert und eine bessere berufliche Ausgangslage - das bekommen nicht nur wir, sondern alle Gymnasien zu spüren."