Detmold/Großensee. Die Polizei hat vermutlich die Leiche der entführten 18 Jahre alten Kurdin Arzu Ö. aus Detmold gefunden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass es sich bei der am Freitag entdeckten Leiche auf einem Golfplatz in Großensee im Kreis Stormarn um das Mädchen handelt. Vermutlich wurde Arzu Ö. wegen einer unerwünschten Liebesbeziehung von ihren Geschwistern verschleppt und ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Mit einer endgültigen Bestätigung hielt sich Staatsanwalt Michael Kempkes am Sonntag aber noch zurück. Er wolle den Abgleich von Gewebeproben und DNA abwarten, sagte er. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte auch die Polizei zunächst keine weiteren Details zu dem Fall preisgeben.
Frauenleiche auf dem Golfplatz gefunden
Ein Angestellter eines nahen Golfplatzes hatte die Leiche der jungen Frau am Freitagmorgen in einem Gebüschstreifen in Großensee in Schleswig-Holstein gefunden. Wahrscheinlich wurde sie dort aber nicht getötet. Seit Monaten standen Befürchtungen im Raum, dass die 18-Jährige von ihren fünf Geschwistern verschleppt und womöglich umgebracht wurde. Vier Brüder und eine Schwester sitzen seit Anfang November als Tatverdächtige in U-Haft, sie schwiegen bislang aber hartnäckig zu den Vorwürfen.
Die 18-Jährige hatte sich in einen Bäckergesellen verliebt. Die Familie jesidischen Glaubens missbilligte die Beziehung der Tochter zu dem Andersgläubigen. Die Geschwister sollen Arzu Ö. am 1. November nachts gewaltsam aus der Wohnung des Freundes geholt und entführt haben. Zwischenzeitlich hatte die Polizei bei der Suche nach der 18-Jährigen auch Behörden in der türkischen Heimat der Familie um Hilfe gebeten.
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