Oberliga-Fußballer des TSV 08 gewinnen den 46. Harburg-Pokal. Auch die Hauptpreise der Tombola gehen in die Nordheide

Harburg. Vor dem Fußball-Turnier um den 46. Harburg-Pokal teilten sich der TSV Buchholz 08 und der TV Meckelfeld das Prädikat "100 Prozent". Beide Vereine hatten alle bisherigen Endspiele gewonnen, Titelverteidiger Buchholz dreimal (1999, 2006, 2009) und Meckelfeld zweimal (2000 und 2008). Nach dem 3:0 (2:0)-Finalsieg des TSV 08 sind nur noch die Buchholzer in allen Endspielen unbesiegt. Und es waren zwei Fans aus Buchholz, die beide Tombola-Hauptpreise - zwei Fahrräder im Wert von je 700 Euro - mitnehmen durften. Mit vier Siegen steht der Oberliga-Klub in der "ewigen Tabelle" auf Platz fünf hinter dem Harburger SC, FC Süderelbe (je sechs Titel), Harburger TB und Buxtehuder SV (je fünf).

Buxtehude hält den Rekord mit der längsten Siegesserie, gewann den Pokal von 1972 bis 1975 viermal in Folge. "Das war total langweilig damals, jetzt könnte es mit Buchholz genauso werden", unkte Rolf Eggers, Liga-Manager des jetzt unterlegenen TV Meckelfeld. Die Meckelfelder mussten im Finale auf sieben - meist verletzte - Spieler verzichten, unter anderem auf Frank Partenheimer und Alexander Elayan. Elayan, der zwei Jahre als 10 000-Läufer aktiv war (Bestzeit: etwa 31 Minuten) und beim 2:0-Halbfinalsieg gegen den Landkreis-Rivalen VfL Jesteburg mit beiden Toren der Matchwinner war, wurde besonders schmerzlich vermisst. Hinzu kam, dass Meckelfeld zwischen Halbfinale und Endspiel noch in einer 90-Minuten-Partie des Summer-Cup der VSV Hedendorf/Neukloster ran musste und mit 1:4 gegen den Gastgeber verlor (in der zweiten Begegnung schlug der TVV Neu Wulmstorf den ASC Cranz-Estebrügge mit 3:0).

So standen auf dem Spielberichtsbogen Meckelfelds nur drei Ersatzspieler, bei Buchholz waren es sieben. Und die Buchholzer nutzten ihre komfortable Position aus, wechselten in der 66. Minute gleich fünf Spieler auf einmal ein. Beim Harburg-Pokal darf beliebig ein- und ausgewechselt werden. "Das hätten wir auch gern gemacht", sagte TVM-Trainer Bodo Blank. Dennoch erkannte er neidlos den Verdienst des Buchholzer Sieges an und ergänzte: "Die sind dort, wo wir noch hinkommen wollen". Bei etwas mehr Auswechselkontingent aber wäre die Unterlegenheit nicht gar so drastisch gewesen.

So aber war das Endspiel eine einseitige Angelegenheit. Nach zunächst nur optischer Überlegenheit traf der Buchholzer Karol Tocha Meckelfelds Torpfosten, den Nachschuss von Steffen Prielipp hielt TVM-Torhüter Dennis Steffen. Auf der Torhüter-Position hat Meckelfeld übrigens Probleme. Da Jan-Iver Sommerfeldt und Fabian Klein nur noch in der Zweiten spielen wollen, klafft hinter Steffen ein Loch. "Es ist schwer jemanden zu finden, da ich hier seit sechs Jahren spiele, Stammtorhüter und Mannschaftskapitän bin", sagte Steffen. Bei einem weiteren Schuss von 08-Kapitän Prielipp hatte Steffen noch Glück, da der Ball knapp am Tor vorbeiging, doch in der 27. Minute hieß es nach einem 25-Meter-Schuss von Arne Gillich 1:0 für Buchholz. Das 2:0 von Gillich per Elfmeter nach vermeintlichem Foul von Bilge Sürek an Prielipp war bereits die Vorentscheidung (30.). Eine Minute zuvor hatte Steffen gegen Philip Mathies noch eine Glanzparade gezeigt. Das 3:0 fiel per unberechtigtem Freistoß von Milaim Buzhala (86.).

"Es soll nicht arrogant klingen, aber so einen Gegner müssen wir derart klar beherrschen", sagte Thomas Titze, Trainer des Oberliga-Vizemeisters aus Buchholz und ergänzte: "Schließlich ist der Unterschied zwischen Oberliga und Landesliga enorm groß und Meckelfeld ist ja gerade erst in die Landesliga aufgestiegen". Mehr Bedenken hätte Titze bei einer Partie gegen den FC Türkiye gehabt, den er für ein Landesliga-Spitzenteam hält. Doch Türkiye schied im Achtelfinale gegen SV Wilhelmsburg aus (0:2). Das SVW-Team wiederum verlor gegen Este, das im Halbfinale von Buchholz 1:0 besiegt wurde. Kurios: Bei Este hütete Trainer Yavor Yordanov vertretungsweise das Tor, wurde erst spät von Gillich bezwungen (50.).

Eine hohe Meinung hat Trainer Titze von Matchwinner Gillich. "Auch deswegen, weil er keinen Ball verloren gibt und nicht so früh abdreht wie Mesut Özil", konnte sich der 08-Coach einen Seitenhieb auf den vielgelobten Star der DFB-Elf in Südafrika nicht verkneifen.