Standortkommandant Christian Freuding dämpft Erwartungen des Oberbürgermeisters Ulrich Mädge: “Wir werden da 2015 nicht schon draußen sein können“

Lüneburg. Im Herbst, so hatte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) bei seinem Truppenbesuch in Lüneburg vor dreieinhalb Wochen erklärt, werde die Bundeswehr der Stadt Lüneburg Bescheid geben, ob Flächen der Theodor-Körner-Kaserne verkauft werden könnten. 2015, so der Minister weiter, könnten sie dann möglicherweise bereits verfügbar sein. Diese Aussage hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gefreut, wünscht er sich doch so schnell als möglich Planungssicherheit.

Der Kommandant des Lüneburger Standorts, Christian Freuding, dämpfte die Freude nun ein wenig. "Wir werden bald einen Überblick haben, welche Gebäude und Flächen wir brauchen. Gegebenenfalls frei werdende Flächen werden voraussichtlich auch 2015 verplanbar sein. Aber wir werden da nicht 2015 schon draußen sein können." Erst im Jahr 2018, schätzt er, könne die Stadt dann gegebenenfalls mit diesen Flächen rechnen.

Zwar werde plangemäß 2015 mit der Umgliederung begonnen, so der Kommandeur weiter. Doch die Gebäude, die durch die Auflösung des Logistik-Bataillons frei werden, würden vermutlich noch gebraucht. "Die Räumlichkeiten, in denen die Soldaten des Aufklärungslehrbataillons derzeit untergebracht sind, sind stark sanierungsbedürftig", erklärt er. "Während der Renovierung müssen die Soldaten voraussichtlich in den leer stehenden Gebäuden der Logistiker untergebracht werden." So verständlich der Wunsch des Oberbürgermeisters nach möglichst schneller Verfügbarkeit sei, gelte für die Bundeswehr doch der Grundsatz: "Einsatz vor Umgliederung".

Zum Hintergrund: Im Zuge der Bundeswehrreform wird der Lüneburger Standort stark verkleinert. Dadurch werden gegebenenfalls Flächen frei, die die Stadt Lüneburg kaufen möchte. Möglich wäre, die Bundespolizei aus der Schlieffenkaserne in die Theodor-Körner-Kaserne umzusiedeln und das Gelände als Wohngebiet auszuweisen. Eine andere Variante sieht vor, den östlichen Teil des Theodor-Körner-Kasernen-Gebiets als Gewerbegebiet zu nutzen. Damit geplant werden kann, drängt Oberbürgermeister Ulrich Mädge auf verbindliche Zusagen seitens der Bundeswehr.