Die Hansestadt Stade lädt Deutsche und Migranten zum Fest der Kulturen in die historische Altstadt ein

Stade. Ob Afghanistan, die Philippinen, die Türkei oder Brasilien: Sie alle werden beim Fest der Kulturen in Stade von einigen ihrer Landsleute vertreten sein, die gemeinsam mit allen anderen Stadern feiern. Unter dem Motto "Entdecke dich selbst - mach mit" laden die Hansestadt Stade, die Mitglieder des Runden Tisches für Integration und mehr als 50 Vereine für den 1. und 2. Oktober zum Völkerfest rund um und in das Stader Rathaus ein.

"Zahlreiche Institutionen, Theater- und Musikgruppen, Schulklassen und Stader Geschäfte wollen sich an der zweiten Auflage des Festes der Kulturen beteiligen", sagt Karina Holst, integrationsbeauftragte der Hansestadt Stade. "Nach dem Erfolg, den wir beim vorigen Mal erlebt haben, war es nur logisch, diese Feier auch in diesem Jahr auf die Beine zu stellen", so Holst.

Auch Stades Partnerstädte wollen kommen, ebenso Vereine und Organisationen aus Hamburg und Berlin. Möglich wird das Fest vor allem wegen des ehrenamtlichen Engagements, das die aus dem Ausland stammenden Bürger von Stade an den Tag legen. Sie bereiten das Fest und damit auch den Programmablauf vor und setzen so ein Zeichen für Engagement, Weltoffenheit, Respekt und Toleranz. Dass bei dem Fest der Kulturen mit der schwedisch-deutschen Jazzgruppe "Elkjazz" und der Rockband "Hype" zwei Gruppen gefunden wurden, die zugunsten der Hilfsorganisation Robin-Aid spielen, für die Stade als Pate agiert, freut vor allem Bürgermeister Andreas Rieckhof.

Der Grundgedanke des Festes ist einfach. "In Deutschland wird immer nach den Unterschieden gesucht", sagt Holst. "Wir wollen die Gemeinsamkeiten oder Besonderheiten der Kulturen suchen und kennen lernen, die in unserer lebenswerten Hansestadt vorhanden sind." Alle Bürger, die bei der Organisation des Festes der Kulturen mitmachen wollen oder Wünsche für das Fest haben, können sich bis zum 5. Juli bei der Hansestadt Stade bei Karina Holst unter der Telefonnummer 04141/40 11 03 oder per E-Mail melden. "Wir freuen uns, wenn wir noch weitere Tipps für tolle Veranstaltungen von den Stader Bürgern bekommen", sagt Holst.

Bisher steht ein Rahmengerüst für das Fest, das aber weiter ausgebaut werden soll. Die Eröffnung ist für Freitag, 1. Oktober, von 15 Uhr an geplant. An der Bühne am Ratskeller sollen dann Tanzgruppen verschiedener Kulturen, Musik und Sketche für einen lockeren Auftakt sorgen. Von 16 Uhr an wird der längste Tisch Stader Kulturen rund um das Rathaus eingeweiht. Hier werden unter anderem landestypische Speisen aus zahlreichen Ländern und Informationen zu den einzelnen Ländern serviert. Von 18 Uhr an werden Mitmachaktionen sowie Infostände der verschiedenen Vereine und Organisationen in Stade, Workshops mit der Künstlerin Deva Wolfram und Gesprächsforen für einen Kulturdialog angeboten. Auch das Thema Demokratie und Toleranz und Menschenrechte ist Teil des Kulturaustauschs. Von 20 Uhr an wird die Band "Elkjazz" im Rathaus aufspielen, und von 22 Uhr an wird der Film "Der Drachenläufer" als Open-Air-Kino hinter dem Rathaus gezeigt.

Am Sonnabend werden erneut von 10 bis 22 Uhr die zahlreiche Workshops und Stände zu sehen sein. Zusätzlich lädt der Stader Apotheker und Robin-Aid-Unterstützer Jamal Said zum Bau afghanischer Drachen ein. Die Drachen sind ein wichtiger Bestandteil der afghanischen Kulturtradition. Mit dem Drachenbau will Said helfen, eine kulturelle Brücke zwischen Afghanistan und Deutschland zu bauen. Der in Stade aufgewachsene Lyriker Nevfel Cumart kommt ebenfalls in die Hansestadt. Er präsentiert dann von 18 Uhr an das Buch mit den gesammelten Gedichten, die Stader Schüler in einer seiner Schreibwerkstätten verfasst haben. Der Erlös des Gedichtsbandes soll ebenfalls der Robin-Aid-Stiftung zugute kommen. Für alle, die sich als Literaten probieren wollen, bietet Cumart am Sonnabend eine weitere Schreibwerkstatt an.

Zusätzlich wird es eine Klangmassage mit Romy Sehic, indische Tanzdarbietungen und Singangebote sowie ein Bühnenprogramm vor dem Stader Rathaus und Sambatrommeln geben sowie eine Kulturparade und Redewettbewerbe, in denen die Sprecher in zwei Minuten ihr Land darstellen sollen.

Das internationale Buffet wird von 19 Uhr an eröffnet und lädt zum schlemmen ein, bevor von 20 Uhr an die Schülerband der Realschule Hohenwedel und anschließend die Musikgruppe "Hype" mit Funk, Blues und Rockhits bis in die Nacht spielen werden. Auch hier ist der Konzerterlös für die Robin-Aid-Hilfe in Afghanistan gedacht.

Noch sind weitere Programmpunkte möglich. "Wir werden bis zum 12. August weiter am Programm feilen, erst dann wird alles stehen", sagt Holst.

karina.holst@stadt-stade.de