“Wir denken, dass die Wähler sehr personenbezogen entschieden haben. Denn die Wahlziele waren bei allen Fraktionen sehr ähnlich“.

Jork. "Wir denken, dass die Wähler sehr personenbezogen entschieden haben. Denn die Wahlziele waren bei allen Fraktionen sehr ähnlich". Mit diesen Worten kommentiert Hans-Günther Cordes, Vorsitzender des Jorker Bürgervereins (BVJ) den Stimmenzuwachs von 3,7 Prozent gegenüber der Kommunalwahl 2006. Der BVJ hat zwei weitere Sitze im Jorker Rat gewonnen und stellt künftig mit elf Stimmen die stärkste Fraktion. Der BVJ, der künftig mit Gerd Hubert auch den Bürgermeister stellen wird, ist damit der klare Wahlsieger.

Hoch zufrieden mit dem Wahlergebnis ist auch Harm-Paul Schorpp von Bündnis90/Die Grünen. "Mit 3,2 Prozent haben wir gut zugelegt und einen Platz im Rat dazugewonnen", sagt Schorpp. Den wird künftig die Hebamme und Landwirtin Iris Freyer einnehmen. "Mit drei Stimmen im Rat können wir nun in vielen Dingen das Zünglein an der Waage sein", sagt Schorpp.

"Sehr froh sind wir, dass wir es in Jork geschafft haben, Hinrich ,Rohbohms 'Partei der Vernunft' raus zu wählen", sagt der Grünen-Politiker. Wermutstropfen sei für ihn gewesen, dass Matthias Riel nicht zum Bürgermeister gewählt wurde. "Wir werden künftig sehr genau hinsehen, wie die Verwaltungsarbeit gestaltet wird. Denn die lässt sich in Jork ohne juristische Kenntnisse und Verwaltungserfahrung nicht mal eben so mit Links machen".

Monika Tegtmeyer, Vorsitzende der SPD in Jork, will trotz des Stimmenverlustes von 1,9 Prozent an den kommunalpolitischen Zielen der Fraktion festhalten. Soziale Themen, wie Kinderbetreuung, seniorengerechte Gestaltung des Ortes oder die Umgehungsstraße und die Sportstätten, sollen Priorität behalten. Mit vier Vertretern, statt bisher mit fünf, wird die Fraktion von November an zur Ratsarbeit antreten. "Mit dem einen Sitzverlust im Rat wird sich nichts grundlegend ändern", sagt Tegtmeyer. Für die CDU wird Hubert Quast neu im Rat aktiv werden. Er erhielt mit 1099 Wählerstimmen ganz klar das Vertrauen der Jorker. Mit neun Sitzen bleibt die CDU künftig im Rat vertreten, obwohl sie 2,6 Prozent Stimmenverluste hinnehmen musste.

Harsche Verluste trafen auch die Jorker FDP. Sie verloren 3,2 Prozent der Wählerstimmen. Damit rangiert die Jorker FDP mit 2,8 Prozent in der Wählergunst um 6,3 Prozent hinter den Grünen. Nur noch das Jorker FDP-Urgestein Peter Rolker, der mit insgesamt 307 Wählerstimmen als Gemeinderatsmitglied beachtliches Vertrauen zuerkannt bekam, wird für die Liberalen im Rat sitzen.

Den Sprung in den Rat und in den Kreistag hat die Partei der Vernunft (PdV) verfehlt. "Wir wussten, dass es schwer wird beim ersten Mal, das muss sich entwickeln", sagt Hinrich Rohbohm von der PdV.