Es war sonderbar still, nachdem Wahlleiter Rolf Lühmann das Ergebnis der Bürgermeisterwahl im Foyer des Jorker Rathauses bekannt gab.

Es war sonderbar still, nach dem Wahlleiter Rolf Lühmann das Ergebnis im Foyer des Jorker Rathauses bekannt gab. Gerd Hubert hat die Bürgermeisterwahl gewonnen, aber der ihm gebührende Applaus wäre ins Leere gelaufen.

Der neue Bürgermeister hielt sich zu Hause im Kreis von Familie und Freunden auf, hatte dort die Ergebnisse via Internet verfolgt. Viele der Anwesenden, die den Wahlausgang im Rathaus verfolgten, fragten, wo er denn sei, wann er denn käme, der neue Bürgermeister. Natürlich ist ein unbestrittenes Recht jedes Kandidaten, zu entscheiden, ob er seine Nervosität im heißen Endspurt öffentlich zeigt. Aber irgendwie passte es so nicht. Da fehlte die Bürgernähe, die Hubert für sich reklamiert.

Auch Matthias Riel war nervös, bis zum Äußersten angespannt. Dennoch stellte er sich der Öffentlichkeit, beantwortete Bürgerfragen, nahm hin, dass die Beamertechnik mit den Zwischenergebnissen nicht funktionierte und strahlte diszipliniert Ruhe aus. Und Riel zeigte sich am Ende, trotz aller Enttäuschung, als fairer Verlierer, stellte sich pflichtbewusst den Bürger- und Reporterfragen.

Es wäre eine große Geste gewesen, wenn beide Bürgermeisterkandidaten bei der Verkündung des Ergebnisses im Rathaus bei den Wartenden gewesen wären. Es hätte gezeigt, wie zwei gestandene Männer miteinander und dem Wahlergebnis umgehen. Die Wähler haben Bürgernähe dem Verwaltungsfach vorgezogen. Am Wahlabend wurde sie noch vermisst.