Im Horneburger Samtgemeinderat bekommen die Fraktionen der Grünen und der Freien Wählergemeinschaft (FWG) zwei Sitze mehr.

Horneburg. Die Sieger und Verlierer der Wahlen stehen fest, auch wenn die Wahlausschüsse der Samtgemeinden und Gemeinden die offiziellen Ergebnisse erst in diesen Tagen mitteilen werden.

In Horneburg war es die Wahl der Grünen und der Wählergemeinschaft, die im Vergleich zur Wahl 2006 deutlichen Zuspruch bekamen. Ein Stimmenplus von 1087 Wählern konnten die Grünen, mit der Ratsfrau Verena Wein-Wilke auf Listenplatz 1, für sich verbuchen. Mit vier, statt bisher zwei Ratsmitgliedern werden sie künftig in der Samtgemeinde Politik machen.

Wein-Wilke sieht sich in der politischen Arbeit ihrer Fraktion bestätigt. "Wir haben in den vergangenen Jahren eine gute Politik mit positiver Außenwirkung gemacht", sagt die Ratsfrau, die sowohl im Samtgemeinderat, im Rat des Fleckens Horneburg als auch im Kreistag vertreten ist. Man habe natürlich auch vom aktuellen, bundesweiten Aufwärtstrend der Grünen profitiert, so Wein-Wilke.

Auch die Freie Wählergemeinschaft um Hans Wilhelm Glüsen, auf Listenplatz 1, hat mit 650 Wählerstimmen deutlich zugelegt und ist nun ebenfalls mit zwei zusätzlichen Ratsmitgliedern auf sechs Plätzen im Samtgemeinderat. Zwei Mandate hergeben musste die CDU, die nun mit nur noch 11 Ratsmitgliedern vertreten ist, aber dennoch stärkste Fraktion bleibt. Von den 14 710 Gesamtstimmen bekam die CDU 5980 gefolgt von der SPD, die 3659 Stimmen erhielt und mit sieben Ratsmitgliedern, statt bisher acht, im Samtgemeinderat vertreten ist. Nicht geschafft hat es der Kandidat der Freien Demokraten, Paul Müller, der damit im aktuellen Trend des FDP-Debakels liegt.

Unangefochten konnte Horneburgs Fleckenbürgermeister Hans-Jürgen Detje (CDU) mit 2152 die meisten Stimmen einfahren, gefolgt von Wilfried Ehlers (SPD) mit 638 Stimmen, Hans Alpers-Jahnke (CDU) mit 583 und Gerd Allers (FWG) mit 570 Stimmen.

Ob im neuen Samtgemeinderat, wie bisher, überwiegend einvernehmliche Beschlüsse gefasst werden, oder die bislang bestehende Gruppe aus FWG, Grünen und SPD der CDU weiter Paroli bietet, bleibt mit Spannung abzuwarten.

Anzunehmen ist jedoch eher, dass die bereits begonnen Themen, wie Haushalt, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Feuerwehr oder Schule und Kindergarten, die auch im Wahlkampf genannt wurden, in der weiteren politischen Arbeit aller Fraktionen auf der Agenda stehen. Konsens besteht weitgehend darüber, dass die Hauptschule abgeschafft werden soll. Auch der Schritt Richtung Oberschule sei richtig gewesen, wobei die Grünen sie zweistufig, mit der Möglichkeit Abitur zu machen, bevorzugen würden.

Interessant werden die Bestrebungen der Grünen, zur Einheitsgemeinde überzugehen. "Es ist besser, im Vorfeld kommunalpolitische Gestaltungsmöglichkeiten durchzuspielen, ehe sie verordnet werden", sagt Wein-Wilke. Auch der Streit um die Aue-Lühe-Verlegung wird noch auszufechten sein. "Wir möchten den Altarm erhalten und hoffen auf einen gangbaren Kompromiss", sagt Wein-Wilke.