Partei Die Linke unterstützt Bewerbung des Alten Landes, um Marktchancen zu verbessern

Jork/Buxtehude. Hans Jarck, Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, Rolf Lühmann, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Jork, und Kerstin Hintz, Vorsitzende des Weltkulturerbe-Vereins Altes Land, signalisierten bereits beim Blütenfest im Mai in Jork große Einigkeit und Entschlossenheit. Gemeinsam wollen sie das Alte Land auf die Bewerberliste für das "Dynamische Welterbe" der Unesco zu setzen.

Diesen Willen bekundeten sie mit ihrer Unterschrift als Altländer der Ersten Meile, von der Schwinge bis zur Lühe, und der Zweiten Meile, von der Lühe bis zu Este. "Mit diesen Unterschriften sind wir in Sachen Welterbebewerbung einen Riesenschritt weiter", sagte Jarck. Kerstin Hintz sieht ihre Vereinsarbeit im gemeinsamen Engagement bestätigt. "So bleibt die Wertschätzung des Alten Landes nicht nur ein Lippenbekenntnis", sagte Hintz.

Im Jorker Rathaus unterzeichneten die Altländer Repräsentanten die "Altländer Charta", allerdings ohne Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Denn die Zuständigen für die Dritte Meile Altes Land, die zu Hamburg gehört, kritisieren insbesondere den Artikel 2 der Charta. Der Senat sehe darin eine klare Aussage gegen die weitere wirtschaftliche Entwicklung auf dem Hamburger Gebiet des Alten Landes und werde von Hamburg nicht unterschrieben, so Andreas Rieckhof, Staatsrat in der Hamburger Wirtschaftsbehörde und ehemaliger Bürgermeister von Stade.

"Wir lassen alle Türen für Verhandlungen mit den Hamburgern offen", signalisierten Jarck, Lühmann und Hintz unisono.

Nun bekommen die Altländer auch vom Kreistagsabgeordneten Benjamin Koch-Böhnke (Die Linke) Zuspruch: "Die Linke im Landkreis Stade befürwortet eine Bewerbung des Alten Landes zum Weltkulturerbe." Koch-Böhnke sieht im Weltkulturerbe im Gegensatz zur Hansestadt Hamburg eine große Chance für das Alte Land. "Zum einen würde eine einzigartige Landschaft geschützt und zum anderen die Wirtschaft durch mehr Tourismus gestärkt werden", so Koch-Böhnke. Auch die Bedenken mancher Obstbauern, die bei einem Weltkulturerbe eine stärkere Einmischung durch weitere Institutionen fürchten, sind für Koch- Böhnke kein Grund für eine ablehnende Haltung.

"Obst aus einem Weltkulturerbe Altes Land kann noch besser beworben werden und würde sicher auch den Umsatz an verkauftem Obst steigern. Davon würden wiederum die Obstbauern profitieren", sagt der Linke-Politiker. Sollte sich die Hamburger Seite weiterhin gegen eine Bewerbung stellen, sollte sich die Niedersächsische Seite nach Meinung der Linken dennoch bewerben. "Vielleicht ziehen die Hamburger, wie auch beim Weltnaturerbe Wattenmeer geschehen, später doch noch nach", so Koch-Böhnke.