Ein Jugendlicher befindet sich nachts auf einem Buxtehuder Grundstück. Die Bewohnerin des Hauses bemerkt das, kommt raus und hält ihn am Arm fest. Dabei dreht er sich um und schießt der Frau mit einer Gaspistole aus kurzer Distanz an den Hals.

Warum der Täter so reagiert hat, weiß vermutlich nur er selbst.

Es stellt sich aber wieder einmal eine ganz andere Frage. Sollte man überhaupt selbst handeln und Zivilcourage zeigen? Viele werden jetzt sofort wieder an den Fall Dominik Brunner denken. Am 12. September 2009 wurde der 50-jährige Unternehmer von zwei jungen Männern am Münchener S-Bahnhof Solln zu Tode geprügelt, weil er sich einmischte, weil er sah, dass die beiden Täter zuvor zwei Schüler bedroht hatten.

Obwohl in diesen Fällen die couragierten Bürger selbst zum Opfer wurden, sollte man dennoch nicht die Augen verschließen. Beherztes Eingreifen kann entweder Schlimmeres verhindern oder der Polizei helfen, eine Straftat aufzuklären. Die Täter können zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Aufklärung von Taschendiebstählen. Wer den Täter festhält, hilft der Polizei. Diese kann dann nicht nur diesen Fall, sondern vielleicht auch weitere Taten aufklären oder sogar professionelle Banden aus dem Verkehr ziehen. Weitere potenzielle Opfer wären dankbar. Zivilcourage ist in den meisten Fällen wichtig und angebracht. Wichtig ist dabei natürlich, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.