Laut Sparkassenvorstand Wolfgang Schult hat das Kredithaus seine Marktführerschaft teilweise ausbauen können

Stade. Das Geschäftsjahr 2010 bezeichnen die Sparkassenvorstände Dieter Kanzelmeyer und Wolfgang Schult als rundum zufriedenstellend. Die Sparkasse Stade-Altes Land habe laut Schult ihre Marktführerposition in Stade behaupten und teilweise auch noch ausbauen können.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Bilanzsumme des Stader Kreditinstituts um 14 Millionen auf insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Beim Einlagengeschäft wurde ein Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet und damit der Wert des vergangenen Jahres erreicht. "Damit sind wir sehr zufrieden", so Kanzelmeyer. Die Geschäftskunden würden, so der Sparkassenvorstand, nach der Finanzmarktkrise wieder verstärkt auf sichere und solide Geldanlagen setzen. Das würde auch die Summe aller Kundeneinlagen aufzeigen. Sie lag 2010 mit einer Milliarde Euro um 5,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die damit erzielte Steigerungsrate liege, so Kanzelmeyer, deutlich über dem Durchschnitt der niedersächsischen Sparkassen.

Die Giroeinlagen des Instituts stiegen im selben Zeitraum um 55,4 Millionen auf 481,9 Millionen Euro. Kanzelmeyer sieht den Grund hierfür vor allem in den momentan historisch niedrigen Zinsniveaus. Die Kunden würden sich derzeit nicht langfristig binden wollen und bevorzugen daher kurzfristige Anlageoptionen wie Giroeinlagen. Der Sparkassenchef geht davon aus, dass sich dies aber wieder ändern werde, da die Zinsen aufgrund der allgemein positiven Konjunkturerwartungen wieder ansteigen würden. Trotz der immer noch unklaren Auswirkungen der Umweltkatastrophen in Japan auf die globale Wirtschaft rechnet Kanzelmeyer damit, dass die Konjunktur, trotz eines allgemein geringen Abflauens, im Elbe-Weser-Raum weiterhin um 2,5 bis 2,8 Prozent ansteigen und der Zinsanstieg bei etwa 0,5 Prozent liegen wird.

Positiv habe sich auch das Immobiliengeschäft des Finanzinstituts entwickelt, erklärt Schult. Die Sparkasse sei wahrscheinlich Marktführer bei den regionalen Maklern. "Mit Sicherheit können wir dies aber nicht sagen, dafür ist der Markt zu unübersichtlich, es gibt zu viele, die sich hier tummeln", sagt Schult. 145 Objekte sind im Jahr 2010 von der Sparkasse vermarktet worden und damit 46 mehr als im Jahr 2009. Etwa jedes dritte Gebäude im Alten Land und zwei von zehn Immobilien in Stade wurden von der Sparkasse verkauft. "Die Ursache für die Aufwertung von Immobilien ist unter anderem, dass die Finanzmarktkrise diese als feste Objekte auch bei Anlegern wieder attraktiver gemacht hat", sagt Schult. Zugleich ließe sich der Trend ausmachen, dass die Menschen wieder verstärkt in die Städte ziehen und weniger Familien ein Haus auf dem Land suchen würden.

Deutlich gesteigert wurde auch der Umsatz im Versicherungsgeschäft. Dies sei insbesondere auf neue attraktive Rentenversicherungsprodukte mit Laufzeiten von etwa fünf Jahren und guten Zinssätzen zurückzuführen. Im Jahr 2010 wurden hier 5,7 Millionen Euro mehr abgesetzt. Die Sparkasse Stade-Altes Land beschäftigte 2010 insgesamt 481 Mitarbeiter, davon 135 in Teilzeit und 51 Auszubildende.