Dass Windräder, Biogasanlagen und Sonnenkollektoren an die Stelle von Kohle- und Atomkraftwerken treten müssen, bestreitet niemand mehr ernsthaft.

Gegner wird der jetzt anstehende Umbau der Energiewirtschaft dennoch auf den Plan rufen, und zwar überall dort, wo neue Windparks und Energietrassen das idyllische Landleben zu gefährden drohen. Sind die Menschen, die sich gegen die neue Windräder wehren, also Egoisten, denen der sprichwörtliche eigene Hintergarten wichtiger ist als das Wohl der Menschheit?

Es wäre falsch, diese Menschen gleich in eine solche Ecke zu stellen. Die Atomkraft scheiterte nicht zuletzt daran, dass viele Menschen das Gefühl hatten, dass Politiker und Wirtschaft über ihre Köpfe hinweg entscheiden, Probleme und Risiken verschweigen oder bagatellisieren. Bei den Energien der Zukunft sollte die Verantwortlichen auch aus diesen Fehlern lernen. Und das bedeutet: Die Sorgen der Menschen vor Ort müssen ernst genommen werden.

Ein gute Möglichkeit, die widerstrebenden Interessen von Anwohnern und Betreiber-Gesellschaften zu regeln, bieten Bürgerwindparks. Bei dieser Unternehmensform, die auch im Falle von Biogasanlagen und Solarparks verbreitet ist, sind die Energieanlagen in den Händen mehrerer örtlicher Bürger. Fragen nach Gewinnen stellen sich anders, wenn sie in der Gemeinde bleiben. Und Fragen nach der Größe der Rotorblätter stellen sich anders dar, wenn sie auch über das eigene Einkommen entscheiden.