Dass sich an der Winterkirche die Geister scheiden würden, war abzusehen.

Es ist vollkommen legitim, dass sich der Kirchenvorstand Gedanken darüber macht, wie die Zukunft der Kirchengemeinde aussehen kann. Das ist seine Aufgabe. Und dazu gehört auch die Aufgabe, zu prüfen, ob der Bau einer Winterkirche eine sinnvolle Option sein könnte.

Dass es nun aber zu Entrüstung in Buxtehude kommt, ist nicht verwunderlich, denn der Vorstand hat einen eklatanten Fehler gemacht: Er hat das Projekt im Gemeindebrief bereits vorgestellt und zwar ausgiebig, detailliert, mit Skizzen. Übertitelt ist das Ganze zudem mit dem Hinweis, dass das Projekt vom Kirchenvorstand am 13. September beschlossen worden sei. Dass sich die Gemeindemitglieder angesichts dieser Informationspolitik auf den Schlips getreten fühlen, ist verständlich, denn bei jedem gewöhnlichen Gemeindemitglied muss zwangsläufig der Eindruck entstehen, dass faktisch alles bereits in Sack und Tüten sei und dass der Vorstand selbstherrlich agiert - auch wenn dem nicht so ist.

Was die gesamte Gemeinde nun machen muss, ist kollektiv vorzugehen. In einem konstruktiven Miteinander und vorurteilsfrei müssen die Vor- und Nachteile des Projektes erörtert werden, und zwar nicht nur gemäß der Frage, was optisch hübsch und klanglich schön ist sondern auch hinsichtlich der Frage: Wie kann die Kirche finanziell künftig überleben? Die Winterkirche kann hier eine Antwort von vielen sein.