Das Semester an der Hochschule 21 in Buxtehude hat gerade begonnen. Für die Studenten im kleinen Buxtehude ist Vieles noch Neuland.

Buxtehude. Gerade hat an der Hochschule 21 das Sommersemester begonnen. Für 30 Studenten des Dualen Bachelor Studiengangs Bauingenieurwesen ist es das erste Semester überhaupt in ihrer akademischen Laufbahn. Hier im beschaulichen Buxtehude, wo sich Hase und Igel gute Nacht sagen, starten die neuen "Erstis" ins Studentenleben. Aber wie kommen Studenten an die Hochschule 21 und wie sieht es zwei Wochen nach Vorlesungsbeginn aus? Haben sich die Erstsemester eingelebt, und was ist der erste Eindruck vom Studium und von Buxtehude?

Veronique Krull studiert seit zwei Wochen Bauingenieurwesen, und langsam bekommt die 19-Jährige Routine in ihren Studentenalltag. Die Wege zu den Seminarräumen sind mittlerweile vertraut und auch an den straffen Stundenplan, der die Studenten oft von morgens bis abends einspannt, hat sie sich gewöhnt. Veronique, die aus Elmshorn kommt und derzeit noch bei ihren Eltern wohnt, pendelt jeden Tag nach Buxtehude. Warum es sie ausgerechnet an die Hochschule 21 verschlagen hat, dafür gibt es einige und vor allem gute Gründe.

Schon in der Schule hat sich Veronique für den naturwissenschaftlichen Bereich interessiert. Ein zweimonatiges Praktikum auf einer Baustelle bestätigte sie in ihrem Vorhaben, ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen zu beginnen. Dass sie einmal in Buxtehude studieren würde, daran hatte Veronique jedoch nie gedacht. Aber die Konditionen der Hochschule 21 haben sie überzeugt. Die Hochschule 21 ist eine der wenigen, die einen Studieneintritt zum Sommersemester anbietet. Zudem fordert die Hochschule keine abgeschlossene Ausbildung von den Erstsemestern und ist damit eine Ausnahme in Deutschland. "Hier soll jeder eine Chance haben, der die Fachhochschulreife erreicht hat", sagt Hochschul-Sprecher Oliver Hartwig. Für Veronique war außerdem das Duale Studiensystem reizvoll. Nach drei Monaten Theorie folgen drei Monate Arbeit im Betrieb. Das Gelernte kann so direkt praktisch umgesetzt werden.

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Freundschaften hat Veronique in ihrem Studiengang auch schon geschlossen. Gemeinsam mit der 21 Jahre alten Laura van Exter besucht sie nicht nur Seminare, sondern verbringt mit ihr auch die Pausen in der Mensa. Laura pendelt ebenfalls täglich nach Buxtehude. Sie kommt aus Hamburg und musste sich als echte Großstädterin erst mal an Buxtehude gewöhnen. "Es ist sehr ruhig", sagt Laura, "hier ist die Welt wirklich noch in Ordnung!" Laura van Exter studiert Bau- und Immobilienmanagement. Ihr Resümée nach den ersten Wochen fällt positiv aus. Vor allem die gute Betreuung und die bemühten Dozenten haben ihr den Einstieg ins Studium erleichtert. Es gibt keine überfüllten Hörsäle, sondern überschaubare Seminarräume. "Das Studium erinnert noch sehr an die Schule", sagt Laura.

Tim Germann sorgte mit seiner Studienortwahl erst einmal für Gelächter im Freundeskreis. "Nach Buxtehude? Das gibt es doch gar nicht?", lautete ein Kommentar. Der 21-Jährige kommt aus dem hessischen Westerwald. Fast 500 Kilometer liegen zwischen seinem Heimatort und der Hochschule. Pendeln kam da nicht in Frage. Seit ein paar Wochen wohnt Tim Germann deshalb im Studentenwohnheim in der Estebrügger Straße in Buxtehude. Und er fühlt sich wohl in seiner neuen Wahlheimat. "Es ist klein, aber die Buxtehuder Innenstadt bietet alles, was das Studentenherz begehrt," sagt Tim. Er hat über einen Freund von der Hochschule erfahren und fühlte sich direkt von dem Studiengang Bauingenieurwesen angesprochen. "Es ist ein solider Studiengang mit Perspektive", sagt Tim. Und das ist er in der Tat. "Jeder, der in dem Studiengang einen Abschluss macht, hat danach einen Job", erklärt Oliver Hartwig. Es herrscht akuter Fachkräftemangel in Deutschland und deshalb sind besonders Bauingenieure auf dem Arbeitsmarkt gefragt.

Ein konkretes Berufsbild haben die drei Studenten zwei Wochen nach Studienbeginn noch nicht vor Augen, aber immerhin bleiben ihnen dafür auch noch sieben Semester Zeit. Eine Zeit, auf die sich die drei freuen, wie es scheint.